Plattenkritik

ESCAPE THE FATE – Chemical Warfare

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 16.04.2021
Datum Review: 02.05.2021
Format: CD Vinyl

Tracklist

 

Lightning Strike
Invincible (feat. Lindsey Stirling)
Unbreakable
Chemical Warfare
Erase You
Not My Problem (feat. Travis Barker)
Burn The Bridges
Demons
Hand Grenade
Ashes (Broken World)
My Gravity
Walk On

Band Mitglieder

 

Robert Ortiz (drums)
Craig Mabbit (voc)
Thomas „TJ“ Bell (git)
Kevin „Thrasher“ Gruft (git)
Erik Jensen (bass)

ESCAPE THE FATE – Chemical Warfare

 

 

Das erste, was mit bei der neuen Langrille aus dem Hause ESCAPE THE FATE ins Auge fiel, ist das unglaublich schlechte Cover. In Anlehnung an 1980er-Jahre-Metalbands könnte die Gasmaske auch von Vic Rattlehead von MEGADETH stammen. Aber in schlecht! Dies ist allerdings keine Referenz zum musikalischen Inhalt, der durchaus zu gefallen weiß. ESCAPE THE FATE hatte ich lange nicht mehr auf dem Schirm, obwohl ich ihre ersten  beiden Alben „Dying Is Your Latest Fashion“ und „The War Is Ours“ Mitte der 2000er besprach. Bis nun „Chemical Warfare“ bei mir eintrudelte. Im Vorfeld wurde ich etwas stutzig, als ich mir die Anzahl der Klicks bei Spotify anschaute und feststellte, dass sie in die zweistelligen Millionen gehen. Die Band aus Las Vegas scheint in den USA eine richtig große Nummer zu sein, was man hier in Europa nicht gerade behaupten kann. 

Vielleicht klappt es ja mit „Chemical Warfare“, welches mit dem Opener „Lightning Strike“ sehr forsch losgeht. Groovender Indie-/ Metalrock a la AVENGED SEVENFOLD mit melodischen Frickelgitarrenparts und zuckersüßem Refrain ist vielleicht nicht jedermanns/fraus cup-of-tea, aber geht direkt ins Ohr. „Invincible“ fährt das Gaspedal nochmals etwas runter und besticht durch einen tollen Auftritt von Weltklasse-Violistin Lindsey Sterling. Im Mittelteil gibt es sogar einen kleinen Metalcorepart, die man auf dem Album nur noch an wenigen Stellen findet. Dieser Song ist einer der Highlights des Albums. Mit „Unbreakable“ und dem Titeltrack wechseln sich dann zwei ähnliche Stücke ab, die wie der Opener mit poppigem Rocksound auch Radiosender gefallen könnten und sicherlich einigen jungen Mädchen und Jungen die Pubertät verschönern.  Mit „Erase You“ gibt es dann eine kurzweilige Ballade, die von „Not My Problem“ (siehe unten), einem vor allem im hinteren Teil richtig schnellen Song abgelöst wird. Hier gibt BLINK 182-Drummer Travis Barker alles und serviert ein weiteren Hinhörer. Weitere Highlight der zweiten Albumhälfte sind das schnelle, punkige „Hand Grenade“ sowie der Rausschmeißer „Walk On“, der nochmal alle Register der oben angesprochenen Qualitätsmerkmale zieht.

Summa summarum haben ESCAPE THE FATE hier ein richtig starkes Album am Start, wenn man sich auf einige Klischees einlässt. Sicherlich agiert der 4er aus den Südsatten der USA schwer an der Grenze zur Massenkompatibilität und überfrachtet seine Songs mitunter auch mit zu viel Empathie, dennoch erkennt man viel Leidenschaft sowie Spielfreude. Wer dies verzeihen kann, wird mit „Chemical Warfare“ viel Freude haben und die oben angesprochenen Klicks auch hier in Übersee nach oben schrauben.   

 

Autor

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Benjamin

Autoren Bio

OLD SCHOOL