Auf dem Weg durch das Leben treffen wir jeden Tag undefinierbare Gefühls-Gesellen. Einer davon ist die Melancholie. Melancholie beschreibt eines der vier Temperamente (melancholisch, sanguinisch, cholerisch und phlegmatisch). Es beschreibt einen Lebensstil und charakterisiert das Individuum dadurch, dass das Temperament eher nach innen geneigt ist und wirkt dadurch oft traurig. EARTH FLIGHT sind zutiefst traurig und ihr Debüt “Blue Hour Confessions” fiel dadurch introvertiert aus. Die Grundstimmung ist mit KATATONIA und ANATHEMA Werken zu vergleichen, auch lehnen sich die seit 2004 bestehenden Nürnberger - nicht nur wegen des Bandnamens – an die amerikanischen Doom Pioniere PENTAGRAM, wobei auch BLACK SABBATH deutliche Spuren auf “Blue Hour Confessions” hinterließen. Das alles klingt fürchterlich altbacken und schwer konsumierbar, aber genau hier schlagen EARTH FLIGHT Haken, denn genau das vermeiden sie von Anfang an. Die nicht zu lang geratenen Tracks halten immer den Bezug zur Gegenwart und verstricken sich trotz der progressiven, psychedelischen Schlagseite nie im Dilemma alternder Helden, antiquiert zu sein. Hervorragend in Szene gesetzt auch der entspannte Metal Groove, der den Songs innewohnt und das Gerüst für einen nicht zu unterschätzenden Härtefaktor bildet. Trotz der Intensität und der Dichte erdrücken EARTH FLIGHT den Hörer nicht, sondern entführen ihn auf eine individuelle, sehr nachdenkliche Reise.
Tracklist:
01. By The Light Of The Moon
02. Noonday Demon
03. Restless
04. Deadheads - A Love Song?
05. The Day That Was The Day
06. Carnivale
07. Tideland
08. The Other Side Of The Rings
09. Elliot
10. The Organ