Plattenkritik

Edguy - Fucking With F*** - Live

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Release Date: 02.05.2009
Datum Review: 16.04.2009

Edguy - Fucking With F*** - Live

 

 

Macht ein EDGUY Live-Album Sinn? Vor allem dann, wenn es vor drei Jahren in Sao Paolo mitgeschnitten wurde und somit keine Songs des letzten Studioalbums „Tinnitus Sanctus“ enthält? "Fucking With F*** - Live" (von dem auch eine DVD und das Package erhältlich ist) haftet somit ein schaler Beigeschmack der Abzocke an, der durch die Tatsache relativiert wird, das es sich bei der DVD um die erste Live Dokumentation der Fuldaraner Jungs von EDGUY handelt. Da die Hessen mittlerweile 17 Jahre im Geschäft sind (und über die Grenzen Deutschlands hinaus immer beliebter werden), weiß die Band und vor allem Frontclown Tobias Sammet die Audienz in Brasilien zu motivieren, wobei die ewigen Anfeuerungsrufe („seid ihr alle da?“ oder „findet ihr uns toll?“ und „Sao Paolo, macht ein wenig Lärm“ bzw. „rechte Seite“ gegen „linke Seite“ usw. usw.) und Nachsingbeschallungen etwas zu bemüht wirken (das Mitgröhlen des Publikums zum Heavy Metal Sound ist seit IRON MAIDENS „Live After Death“ Klassikers von 1985 sowieso in Tüten verpackt worden, spätestens aber seit deren „Fear Of The Dark“ Mitschnitts) und schnell abnutzen. Dann sind die Publikumsreaktionen ein wenig in den Vordergrund gemischt worden (bei welchem Live-Album eigentlich nicht?) und auch Kasperchen Sammet ist stimmlich relativ oft neben der Spur (was wiederum für ein authentisches Live-Feeling spricht). EDGUY hören sich in Brasilien (warum eigentlich kein Mitschnitt aus der Heimat, dann kämen die Band charakterisierenden „Spass in den Backen“-Sprüche und „wir nehmen uns doch nicht ernst, oder?“ leichter rüber und wirkten nicht so arg einstudiert) 2006 an wie druckvollere EUROPE, laschere IRON MAIDEN und leichtere HELLOWEEN zu Kiske Zeiten, die ansonsten Band charakterisierende Kraft und Power und auch die magische Live-Energie fehlt ein wenig. Die Songauswahl spiegelt das kreative Schaffen der sehr erfolgreichen deutschen Band wieder und konstatiert werden muss, dass EDGUY neben den typischen Rohrkrepierern, zu denen in erster Linie die furchtbar unspannenden Balladen herhalten müssen, auch gute bis starke Songs im Gepäck haben. Aber dennoch sei Neueinsteigern der Marke EDGUY eines der ersten Studioalben empfohlen, denn „Nein“ muss nach alledem die Antwort auf den ersten Satz und die Anschaffungsdringlichkeit von "Fucking With F*** - Live" lauten.

Tracklist:

Disk: 1
1. Catch Of The Century
2. Sacrifice
3. Babylon
4. Lavatory Love Machine
5. Vain Glory Opera
6. Land Of The Miracle
7. Fucking With Fire

Disk: 2
1. Superheroes
2. Save Me
3. Tears Of A Mandrake
4. Mysteria
5. Avantasia
6. King Of Fools
7. Out Of Control

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt