Es gibt Bands, die schleichen sich klammheimlich durch die Hintertür und nehmen dann die ganze Bude auseinander. Und es gibt EKTOMORF!
Immer wieder wird über die Daseinsberechtigung der Ungarn um Aushängeschild Zoltán Farkas (Vocals/Guitar) sinniert, zu Unrecht, denn 9. Alben seit 1996 sprechen eine andere, sehr eindeutige Sprache. Das EKTOMORF nicht mit Einfallsreichtum gesegnet sind und auch keine Stiländerungsquantensprünge vollziehen, sollte jedem seit dem Durchbruchsalbum „Destroy“, demnach seit 2004, bekannt sein. Letztlich ist es völlig egal, ob die Alben „Outcast“, „Instinct“ oder „Küssmichdawoesammeistenstinkt“ heißen, auch „Redemption liefert tonnenweise Groove, tiefergelegte Gitarren, Max Cavalera Brüllgesang, Hüpfburgenriffing und SOULFLY/MACHINE HEAD Thrash Metal Salven-Essenz.
Allerdings muss EKTOMORF zugestanden werden, dass sie sich anno 2010 ein wenig verändert haben (richtig gelesen, jawohl!). Denn neben den typischen „Hau den Lukas mit schlichten Texten“ Trademarks gesellen sich (wie auch schon auf dem Hammer „Destroy“) ein wenig mehr Intensität (bitte unbedingt „Never Should“ antesten) und Genre verlassende Einsprengsel (wie dass sehr akustisch gehaltene sowie gut eingesungene - und an NIRVANA erinnernde...ja, wieder richtig gelesen - „Sea Of Misery”), die für Atmosphäre und letztlich für Abwechslung sorgen. Selten konnte ein EKTOMORF Album mehrmals hintereinander durchgehört werden, denn das war in der Vergangenheit oft wegen des zu durchsichtigen Vorgehens nicht nötig bzw. auch wegen der mangelnden Qualität nicht möglich. Bei „Redemption“ jedoch sind mehrere Durchgänge möglich, so dass hier von einem Highlight im Backkatalog der Ungarn gesprochen werden muss.
Tracklist:
01 Last Fight
02 Redemption
03 I'm In Hate
04 God Will Cut You Down
05 Stay Away
06 Never Should
07 Sea Of Misery
08 The One
09 Revolution
10 Cigany
11 Stigmatized
12 Anger