Plattenkritik

Elision / Ivan Drago - Split

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Info

Release Date: 15.06.2006
Datum Review: 22.06.2006

Elision / Ivan Drago - Split

 

 

Wow, was ein Brett! Ich halte hier die neue Split EP von Silent Stagnation Records in den Händen und auf ihr befinden sich zwei Bands, die es schaffen, mir wohlige Schauer über den Rücken laufen zu lassen.

Elision aus Würzburg machen den Anfang und ordnen ihre Einflüsse u.a. Neurosis zu. Gleich der erste Song ist ein Killer. „Things are far from ok“ beginnt mit einem Intro, das klingt, als würde ein Schwein bestialisch von Hunden oder so zerrissen und dann beginnt eine zarte Melodie zu spielen, die dann durch midtempo slashin groove-rock interruptiert wird und ein Sänger sein Klagelied anstimmt, dessen Stimme ihres Gleichen sucht.
„It was cold that night“ beginnt mit einem Stakkato-Riff und endet in einem treibenden Beat mit langen Screams. Erinnert partiell an Ulme oder auch Betzefer, nur schneller und dreckiger! Seichte Melodien glänzen hier und da in diesem Nebel aus Hardcore-Rock´n´Roll durch. „Seize Control“ beginnt ruhig mit Drum-Intro und unverzerrten Gitarren und geht dann in einen Doom-Part über der wieder dieses herrliche Gebrüll beherbergt, dass klingt wie ein transformierter Bulldozer, der auf den Marshmellow-Mann zukommt. Insgesamt gesehen sehr ruppig und gerade, ohne großartige Schnörkel, aber die Gitarrenriffs sind für jeden Schiefton-Rhythmus-Tsunami-Freund ein Genuss. Sehr fett, überzeugt gleich beim ersten Hören und ist äußerst empfehlenswert.

Ivan Drago (Berlin), wie Elision, Labelkollegen von Fear My Thoughts, haben einen seltsam anmutenden Namen, für eine seltsam klingende Band gewählt. Undefinierbar, wie ihre Musik. Diese Jungs (Mädchen- ein echt hübsches bedient die Sechssaitige Mandoline) würde ich gerne als Doom-Jazz-Progressive-Grindcore-Math-Core bezeichnen. Packende Jazzgitarren, treffen auf Blastbeats, Moshparts, anmutige Melodien, griffigen Rock, schleppende Parts, die mich auch mal an Down und Crowbar erinnern. Es scheint, als würde sich kein Riff innerhlab eines Songs wirklich wiederholen, aber es gibt einen beständigen roten Faden, der sich permanent durch alle Songs zieht und das Hören vereinfacht..man wird einfach fortgerissen und ich habe selten mit einer derart großen Faszination dem Schlagzeug einer Band gelauscht !!! Wahnsinn, diese Band ist auf den Punkt, aber nicht zu greifen, ist zärtlich zu dir, nur um dir im nächsten Moment in die Eier zu springen und das aus mindestens 5m Höhe. Der Gesang ist nur Geschrei und hat wie bei Elision auch, pure Authenzität in der Stimme. „You are the heroe“, „Called this end“ und „Five Days in the city of sorrow“ sind also schwer zu beschreiben, da die Stile einfach zu oft wechseln, aber „Five days…“ zählt zu meinem persönlichen Favoriten, denn er hat dieses schöne melodiöse Intermezzo, leicht swingig, will ich meinen, durch Halbgeschrei begleitet und bricht am Ende wieder aus…

Stellt euch vor, ihr seid Rodeo-Cowboys..oder Rodeo-Clowns; dann habt ihr eine Vorstellung vom Hörgenuss der Ivan Drago und Elision Songs und neue Arbeitshymnen, die mehr Freude bereiten, als Ekel-Mucke von HitRadioAntenne!

7 1/2 Skulls für Elision und 8 ½ für Ivan Drago, weil sie musikalisch zackiger sind!

Beide Bands auskundschaften und diese EP besorgen.

Die Split-EP erhält von mir insgesamt 8 Skulls.

Tracklist

Elision

1. Things are far from ok
2. It was cold that night
3. Seize control

Ivan Drago

4. You are teh heroe
5. Called the end
6. Five days in the city of sorrow

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.