Wenn man beim "Dungeons and Dragons" -spielen viermal eine zwanzig würfelt, kann man den grünen Brücken-Oger totschlagen und die Zwergenmine von den Giftwachteln befreien. Dann geben einem die Wipfel-Elfen den goldenen Kübel. Und dann steigt der Kämpfer-Dieb-Thaumaturg in die dritte Stufe auf und darf mehr Brotmesser tragen. Hat das jemand verstanden?
Wohl nur wenige. Ähnlich verhält es sich mit Elvira Madigan und Konsorten. Hier wird das große Epos gebolzt, alles hat mit Teufel, Schwertern, Hexen (siehe Titel) und anderem Schrunz zu tun, der ja einer gewissen Ästhetik nicht entbehren kann. Und schon beim dritten Song dongt die Totenglocke. Schenker und Meine werden gleich mitgehypt, was zumindest als mutig bezeichnet werden kann. Death-Metal, Black-Metal, ganz egal. Hauptsache, das Keyboard macht das Keifen, Grunzen und Beschwören irgendwie spooky. Die Synthesizer sind stets die akustischen Nebelmaschinen, bei deren massiven Einsatz alles in schlechter Luft und Belanglosigkeit erstickt. Und kein Spinett-Sound kann da noch irgendwen retten.
Hätte Elvira weniger georgelt, wären die schwachen anderen Instrumente vielleicht zu offensichtlich gewesen. Sicher, man hält den Takt, doch der Sound ist gerade breit genug, um einen (infernalischen) Fahrstuhl (in die HÖLLE, HÖLLE, HÖLLE!!!) zu beschallen, kaum mehr. Jeder kann Spass mit Elvira haben (denn so ein Mädchen ist das halt), der das Grundverständnis des dunklen Genres akzeptieren mag und darin mehr sieht als pubertär-dumpfen Befindlichkeits-Fetischismus. Depressionen gehören in die populäre Musik, doch Robert Smith und Peter Steele (und viele dazwischen) gehen damit noch am eindringlichsten um. Hört mir bloss auf mit dem Teufel, der ist auch nur ein verkaterter Haudegen mit halb-rundem Business-Plan.