Ohne eigenen Willen und den eigenen Kopf bringt man es heute zu gar nichts mehr. Nein, ehrlich. Man muss sich halt durchsetzen und immer in Recht und Ordnung suhlen. Sonst wird das nichts. ELYJAH machen, wenn man von mir aufgestellte These nun bejaht, in diesem Sinne also alles richtig. Immerhin hat man ein so eigensinnig geiles Layout in der Musiklandschaft noch nie gesehen. Eine von Kugeln durchsiebte Zielscheibe, die, damit auch keine Kugel durchgeht, als Buch aufgebaut ist. Darin liegt ein altbackenes Bandfoto und, was ja der Oberhammer ist, die Kugeln stecken noch in den Papierseiten. Zur Entwarnung: Kleine Kügelchen sind das, vll. von einer Luftpistole. Trotzdem geile Idee.
Ob die Musik da mithält? Ja, gewissermaßen schon. Die Herren veröffentlichen auf ihrem eigenen Label namens Klimbim Records nämlich ihr Banddebüt, was nicht heißt, dass sie in Sachen Musik noch keine Erfahrung gesammelt haben. Das hört man zwar, aber der Vollständigkeit halber kann man mal erwähnen, dass man sich aus den tiefsten Indiekreisen Berlins bereits kennt und nun alle Erfahrungen auf Planet, Planet ausspielt. Wie das klingt? Prima! Denn das Debütalbum pendelt ein bisschen unentschlossen zwischen RADIOHEAD ähnlichen Tönen, die nicht ganz so traurig, einzigartig und überdreht daherkommen, wie man es eben von den Radioköpfen kennt und einer gut sortierten Post-Rock-Band. Was dabei rauskommt klingt für das Debütalbum einer, pardon, Quasi-Lokalband schon verdächtig groß! Natürlich, man kann da gerne nochmal ein paar Ideen, tolle Melodien etc. drauflegen, aber dann bitte nicht auch mit einer größeren Wumme zielen, das könnte sonst ins Auge gehen. Tolles Debüt!