Deutschlands Nachwuchs in Sachen Metal stagniere, so sagen viele. Das ist faktisch nicht korrekt. Der Kritiker mag nun allerdings mit dem Finger auf eine Band wie Emergency Gate zeigen und sagen "Hälst du das für unseren Metalnachwuchs?". Warum nicht? Aber der Reihe nach.
Emergency Gate aus dem Süden unserer Republik zocken schnörkellosen Hardrock/Metal, zumeist in gediegenen Geschwindigkeitsregionen. Die beiden Gitarren drücken recht ordentlich, auch Bass und Drums treiben dem Genre eben verpflichtend. Der Gesang hingegen ist gewöhnungsbedürftig, und obgleich ich ein riesiger Fan von Keyboards bin, hier passen sie irgendwie nicht. Bei schnörkellosem Rock ist das immer ein Problem. Wenn dann versucht wird, denn Sinn mit spacigen Sounds rechtfertigen zu wollen, empfindet man es leicht als störend. Ich zumindest tue das. Okay, das Stück "Another Day Nowhere" hat durchaus etwas, was ich als tolle Metalhymne durchgehen lassen würde, andere Tracks hingegen wie "The Inside" packen einfach nicht, sondern rumpeln ohne auf den Punkt zu kommen daher. Mit "In My Dreams" hat man dann auch noch die gleichsam obligatorische wie schöne Ballade an Bord, mit Falco's "Rock Me Amadeus" ein überflüssiges Cover. Und mit einem Werk wie "Breed Evil" auch einen schönen Rocker der alten Schule.
Das alles ist beileibe nicht schlecht. Aber ob das für den Durchbruch reicht, stelle ich mal in Frage. "Nightly Ray" ist ein Album, dessen Existenz zwar durchaus gerechtfertigt ist, dass auch abwechslungsreich und irgendwie motiviert klingt. Dennoch sticht es nicht zwingend aus dem Einheitsbrei.
Tracklist:
1. Nightly Ray
2. Kill The Dying
3. Another Day Nowhere
4. The Inside
5. In My Dreams
6. Discre Pantz
7. Breed Evil
8. Soulstreamer
9. Hold Me Again
10. No Clown
11. Guardian Of Time
12. Rock Me Amadeus
13. Eternal Echo