Diese Review wird bewusst in der ICH-Form geschrieben, denn leider muss ICH mir diesen musikalischen Gourmet-Happen aus dem Hause EMMURE antun. IHR habt noch die Wahl!
Die Amis gehörten bisher zu den wahrscheinlich wirklich wenigen Bands, die mich noch nicht einmal peripher tangierten. Und es wird sich in Zukunft nicht die Bohne daran ändern. Im Gegenteil. Denn dieser Output macht mich wütend. Und er verführt. Denn mehr als einmal ertappe ich mich beim Genuss dieser musikalischen Rektalbombe dabei, wie ich verzweifelt im Internet nach Al-Qaida Trainingscamps recherchiere um einen Crash-Kurs in Sachen Kofferbomber zu belegen und nach erfolgreichem Absolvieren mit „Eternal Enemies“ auf den Lauschlappen direkt ins Headquarter von Victory Records zu latschen und den ganzen anscheinend tauben Haufen extrem gepflegt ins Paradies zu befördern..
Das ist zu extrem? Das kann der doch nicht schreiben? Hey, doch ich kann. Und wisst Ihr warum? Weil EMMURE doch ach so extrem sind. Extrem hart, extrem böse, extrem angepisst. Vor allem beweisen die Jungs aber: sie sind extrem langweilig. Im Ernst; selten hat es eine Platte geschafft, mich in wirklich jedem Track anzuöden. Ihr wollt wissen, wie sich der Endboss von Mordor anhören würde, hätte er eine Band? Ja?
Darf ich vorstellen: der neue Endboss ist Frankie, seines Zeichens Frontmann des extremsten Extremact EMMURE. Auflockern soll die seelenlose Groovesuppe wohl die häufig eingesetzte Klarstimme, nur leider krampft der Fünfer in jeder Sekunde der neuen Langrille. Auch die textlichen Ergüsse zeigen mal wieder allzu deutlich, dass die häufige Nutzung der F-Wörter (Fuck, Fucking, Motherfucker, Motherfucking, Fucking Fuck, Motherfucking Motherfucker, Face, Fucking Face, Fucking Fuck-Face) in Summe lediglich einen Placebo-Effekt auslöst und ich unweigerlich große Lust verspüre aus Kant's kategorischem Imperativ ein Musical zu komponieren.
Was bleibt noch zu sagen? Irgendwie bin ich unschlüssig. Auf der einen Seite würde ich gerne eine Petition starten gegen Victory Records, um die Pufftröten dort einmal zur Offenlegung aller bei ihnen eintrudelnden Demos zu zwingen; es kann doch fast nicht sein, dass dabei noch größerer Schrott rum kommt als „Eternal Enemies“ von EMMURE. Das will ich nicht glauben.
Aber mit einer gewissen kaufmännischen Distanz betrachtet macht diese Langrille voll von lieb- und belanglos zusammengeklautem Metalcore auch wieder Sinn. Denn auch hierfür wird es genügend Hartwürste geben, die gerne zu richtig schön stumpfer Musik ihre Kinderzimmer mit den Drachenmotiven an den Wänden zerlegen.
Für mich eindeutig die Arschbombe des Monats! Und jetzt schon Anwärter auf die Arschbombe des Jahres!
Tracklist:
1.(Untitled)
2.Nemesis
3.N.I.A. (News In Arizona)
4.The Hang Up
5.A Gift A Course
6.E
7.Like LaMotta
8.Free Publicity
9.Most Hated
10.Grave Markings
11.Hitomi's Shinobi
12.Rat King
13.Girls Don't Like Boys Girls Like 40's And Blunts
14.New Age Rambler
15.We Were Just Kids