Es gibt Bands, die haben gute Hooks im Blut; und es gibt die Italiener von ENEMYNSIDE! Das vierte Album der fälschlich unter Thrash Metal kategorisierten Band mit dem langweiligen Titel „Whatever Comes“ klingt vielmehr nach modernem Metalrock respektive unmodernem Metalcore. Nach einigen Durchläufen offenbart es einige nette Einzelheiten, die zusammen gepackt aber noch nichts Großes darstellen. Stimmlich scheint da jemand Brock Lindow nachahmen zu wollen, mithin klingt „Whatever Comes“ ein wenig nach den Kanadiern von 36 CRAZYFISTS. Allerdings verlässt sich die Stimme einzig und allein auf ihr klares Timbre, und sowohl die eben angesprochene Ähnlichkeit als auch ein stadiontaugliches Feeling macht sie zu einem Highlight dieses Albums. Auch kann die Gitarre von sich behaupten, besser als der Rest zu sein, die vielen Solo-Ausflüge werden zumindest nicht zur Strapaze. Dennoch wird sich etwas zu hektisch von Refrain zu Refrain gegraben, wobei das Tempo fast ausschließlich im mittleren Bereich schläft. Zudem ist das Schlagzeug leider etwas zu klebrig geworden und klingt zu klinisch. Da helfen auch kleine Überraschungen wie Key-Effekte nicht mehr über die Messlatte.
Früher waren auch die Stunden zwischen den Pausen das Langweiligste an der Schule und wenn ENEMYNSIDE sich nicht nur auf die Refrains verlassen, dann kann vielleicht das nächste Ding ein gutes Album werden.
Tracklist:
01. Withering
02. Reveries
03. Rise Up
04. The Cure
05. No One of a Kind
06. Too Many Times
07. Hiddenself
08. Snot
09. Misleaded
10. Fearful World
11. Pitch Black