ENTOMBED, ein Name der den Death-Metal-Fan eigentlich vor Verzückung hüpfen lässt – Blendet er nahezu alles seit „Wolverine Blues“ aus. Denn mit dem Death Metal, den die Schweden mit NIHILIST, der Vorgängerband, und frühen eigenen Werken mitgeprägt haben, ist seit geraumer Zeit kaum mehr etwas übrig. Death’n’Roll dominiert, wüsste man nicht um welche Gruppierung es sich handelt, würde man nicht zwangsläufig darauf kommen, dass es sich beim Gehörten um ENTOMBED handelt. Mit „Back To The Front“ veröffentlicht man dieser Tage das erste Album seit fünf Jahren. Eigentlich hätte der Langspieler schon 2013 erscheinen sollen, doch interne Querelen führten zum einen dazu, dass die Veröffentlichung ein Jahr auf Eis lag und man mittlerweile den Zusatz „A.D.“ führen muss, um sich von der zweiten Variante der Band, die nichts mit „Back To The Front“ am Hut hat, abzugrenzen. Doch soviel erst einmal zum Vorgeplänkel – Am Ende zählt die Musik.
Diese ist auf „Back To The Front“ überraschenderweise gar nicht mal so übel. Alle Songs grooven straight nach Vorne und „Pandemic Rage“, „Waiting For Death“ oder „Eternal Woe“ können mit ziemlich coolen Melodien aufwarten. Doch reicht das für eine Band wie ENTOMBED A.D.? Muss man von einer stilprägenden Kapelle nicht erwarten dürfen, dass am Ende etwas mehr als nur „gut“ rausspringt? Natürlich hat die heutige Besetzung relativ wenig mit der zu tun, die mit „Left Hand Path“ das beste Death-Metal-Album überhaupt zusammengeschraubt hat, trotzdem dürfte ob des Namens gerne etwas mehr als Durchschnitt sein. Dass ENTOMBED A.D. dies leider nicht liefern können mag an einer überhöhten Erwartungshaltung liegen, oder einfach auch daran, dass die Lieder nicht überdurchschnittlich gut sind. Zwar hat „Back To The Front“ durchaus seine Momente, schaut man sich jedoch heute auf dem Death-Metal-Markt um, gibt es zig Kapellen (TRIBULATION, VANHELGD, TORMENTED) die aufregendere Musik machen.
Da „Back To The Front“ vor gut einem Jahr schon einmal deckungsgleich vom Label zur Verfügung gestellt wurde – damals noch ohne den Zusatz A.D. – hält sich die Enttäuschung über das Werk mittlerweile in Grenzen. Mit Sicherheit ist das erste Album unter dem neuen Namen kein schlechtes, revolutionär ist es aber auf keinen Fall. Man sollte sich einfach damit abfinden, dass ENTOMBED A.D. 2014 nicht mehr zur Speerspitze des Genres gehören.