Das erste Album von Pittsburghs ETERNAL SLEEP ist stumpf, monoton, schlicht. Ein Song klingt wie der andere, von Innovation keine Spur– und trotzdem ist „The Emptiness Of“ ein heißer Kandidat für die Best-Of Listen 2016.
Nach der bereits vielversprechenden EP auf Harm Reduction Records (dem großartigen Label von Jami Morgan/CODE ORANGE und Patrick Kindlon/SELF DEFENSE FAMILY), betreiben ETERNAL SLEEP jetzt endgültig die Kultivierung maximaler Stumpfheit. Die 10 Songs bewegen sich alle im schnelleren Mid-Tempo Bereich und bremsen lediglich für Mosh-Parts, bei denen live mit Sicherheit interessante Szenen zu beobachten sind. Wer Abwechslung sucht, ist hier auf der vollkommen falschen Veranstaltung. Das wirklich erstaunliche dabei: trotz dieser zelebrierten Monotonie geht „The Emptiness Of“ schnell ins Ohr. Ähnlich wie bei (frühen) HARM’S WAY, DAMNATION A.D. oder CODE ORANGE ist es nahezu unmöglich, die unbändige Brutalität der Songs einfach nur an sich vorbeiziehen lassen. Da bleibt viel hängen und man muss sich bewegen. Irgendwie. Kein Wunder also, dass ETERNAL SLEEP beim diesjährigen THIS IS HARDCORE Fest zu den ganz großen Abräumern gehört haben. Neben der gnadenlosen Rhythmus-Sektion, sorgen auch die Gitarren für beachtlichen Druck. Tiefgestimmt, die Verzerrung klingt nach klassischen Göteborg-Bands – das geht immer. Nicht zuletzt deswegen klingt die Band hin und wieder nach ENTOMBED oder DISMEMBER. Die tiefen Shouts setzen der Brutalität die Krone auf und doch wirkt das Ganze bei ETERNAL SLEEP sehr bewusst und geschickt kombiniert. Und so groovt „The Emptiness Of“ ohne Atempause von einem Hieb in die Magengrube zum nächsten. Und immer, wenn man denkt „Jetzt kann es unmöglich noch dicker kommen“, holen ETERNAL SLEEP zu einem noch gewaltigeren Schlag aus.
Ja, „The Emptiness Of“ ist stumpf, monoton und schlicht. Und trotzdem kriegt man so ein Album nur hin, wenn man mächtig was auf dem Kasten hat. Passiert nicht oft, so was. Insofern: Empfehlung.