Plattenkritik

Every Time I Die - From Parts Unknown

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Release Date: 27.06.2014
Datum Review: 05.07.2014

Every Time I Die - From Parts Unknown

 

 

Welchen Teil von "Abriss" kann man nach den jahrelangen handwerklichen Bemuehungen der Bruderschaft Buckley noch missverstehen? In einer guten halben Stunde pruegeln EVERY TIME I DIE zwoelf neue alte Male ihre Weltuntergangs-Absichten durch massive Lautsprecher. Zum Mitschreiben hat "From Parts Unknown" kaum einen Augenschlag Zeit, zum romantischen Molotowcocktailbasteln in vertrauter Umgebung schon.

Auf "Ex-Lives" klang die Band aus Buffalo, New York zuletzt irgendwie "angekommen", wenn auch nicht weniger perplex und adrenalinbesoffen. In ihrem mitdefinierten Genre, in der eigenen zerstoerten und mit Bierdosen und Schnapsleichen gepflasterten Garageneinfahrt. Verfeinert haben EVERY TIME I DIE ihren Stil und ihre Detailarbeit seit jeher. Nachdem Moshpit-Papst Keith Buckley einer Kehlkopfentzuendung im Vorfeld abschwoeren konnte, arrangiert der nimmersatte Frontmann und Texter mit Songs wie "If There Is Room To Move, Things Move" oder dem rastlosen "Pelican Of The Desert" neuen Wahnsinn auf Knopfdruck, der wie gewonht von peniblen Schizo-Riffs, hyperaktiver Schlagzeugarbeit und dem absolut feiertauglichen Gesamtsound des Quintetts lebt. "The Great Secret" tut nur so, als gaebe es nach dem Ein- ein geregeltes Ausatmen - dann leeren sich Galle und Seele Buckleys: "Blow your fucking brains out / Tune that pale flame out / Crack the egg wide open and out and out will pour enough / Once you stop believing in yourself" meint es so wie klingt.

Schnell wird es vertraut und klassisch auf dem siebten Album der Band - wie etwa beim zittrig groovenden Southern-Core von "Decayin' With The Boys" oder dem Sludge-Bolz-Bastard "Exometrium". Was zuvor mal Banjo und stets Highfives waren, richtet auf "From Parts Unknown" ein unvorhersehbar stoisches Piano zu Beginn von "Moor", bevor sich der Song schnurstraks verschleppt und anschliessend einem typisch skrupellosen Takt zum Frass vorgeworfen wird. Zum Glueck nehmen EVERY TIME I DIE sich selbst nie zu Ernst und die Bestandteile ihrer Musik keinesfalls auf die leichte Schulter. Ein simpler Hardcorebeat steht zu "Thirst" nicht alleine verloren im Raum, selbst die melodischen Gesangslinien bei "Old Light" wirken keinesfalls zweckmaesig zurueckgenommen. Im Gegenteil: Vorsaetzlich habe sich die Entstehung von "From Parts Unkknown" im Studio bei und mit Kurt Ballou seiner haerteren Natur gewidmet. "All Structures Are Unstable" ist ein guetiger Beweis - "El Dorado" liebaeugelt mit Hookline, Hardrock und erinnert teils an THE BRONX oder KVELERTAK.
Wie leichtfuessig und verflucht mitreissend es klingen kann, wenn sich ein eingespieltes Ensemble wie EVERY TIME I DIE die Hornhaut vom Koerper schaelt. Laserblick und Klavier neuerdings inklusive.

Trackliste:

01 – The Great Secret
02 – Pelican Of The Desert
03 – Decayin’ With The Boys
04 – Overstayer
05 – If There Is Room To Move, Things Move
06 – Moor
07 – Exometrium
08 – Thirst
09 – Old Light
10 – All Structures Are Unstable
11 – El Dorado
12 – Idiot

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.