Während die Todesmetall-Anhänger aktuell nur auf die vertonte Rückkehr von CARCASS warten, veröffentlichen EXHUMED mit „Necrocracy“ nicht nur das zweite Album nach der eigenen Reunion, sondern vielleicht auch ihr bestes Studiowerk.
War „All Guts, No Glory“ (2011) eine wirklich gelungene Rückkehr der ehemals als Goregrinder gestarteten Amerikaner, beweisen EXHUMED mit ihrem neuem Langspieler, dass sie noch mehr Feingefühl für anspruchsvolles Songwriting haben.
Es scheint als habe Matt Harvey als letztes, verbliebenes Gründungsmitglied von EXHUMED nun die perfekte Besetzung gefunden. Nach dem Wes Caley im vergangenen Jahr die Segel strich, konnte Harvey für das neue Album „Necrocracy“ seinen alten Weggefährten Bud Burke gewinnen. Dem Album hat es hörbar geholfen. Obwohl „All Guts, No Glory“ der eigenen Gore-Vergangenheit musikalisch definitiv den Rücken kehrte und sicherlich als gutes Death Metal Album gilt, bewegt man sich auf den neun neuen Tracks noch ein Stück näher in Richtung Perfektion. Die Songs klingen wie eine ausgewogene Mischung als altem Ami Death, einer guten Portion Bay Area Thrash und einer grandiosen Gitarrenarbeit, die sich ihre Melodien nicht selten aus dem alten Schwedentod zieht. Das birgt natürlich immer noch leichte Parallelen zu CARCASS, erinnert aber auch an eine kraftvolle Mixtur aus MONSTROSITY, ABORTED und BLOODBATH. So ist das Album nicht nur durch die zahlreichen Gitarrenspielereien und dem abwechslungsreichen Songwriting äußerst unterhaltend, sondern auch durch die duellierenden Growls der Saitenhexer.
Inklusive einer druckvollen und nicht künstlich wirkenden Produktion ist den vier Amis mit „Necrocracy“ ein herausragendes Album gelungen, welches nahezu jedem Extrem Metaller wärmsten ans Herz gelegt wird.
Trackliste:
1. Coins Upon the Eyes
2. The Shape of Deaths To Come
3. Necrocracy
4. Dysmorphic
5. Sickened
6. (So Passes) the Glory of Death
7. Ravening
8. Carrion Call
9. The Rotting