Plattenkritik

Eyes Set To Kill - Masks

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Release Date: 20.09.2013
Datum Review: 01.10.2013

Eyes Set To Kill - Masks

 

 

EYES SET TO KILL machen es einem aber auch nicht einfach. Da möchte man das neue Album des Quartetts aus Arizona bereits im Vorfeld als typischen Ami-Metalcore abwinken, offenbart „Masks“ beim genaueren Hinhören dann doch ein wenig mehr.

„Masks“ ist bereits Album Nummer fünf der Band um die beiden Schwestern Alexia und Anissa Rodriguez und gleichzeitig auch ihr Debüt beim renommierten Metalriesen Century Media. Selbstverständlich ist "Masks" auch so etwas wie ein Neuanfang für das Quartett, muss man sich jetzt nicht mehr hinter lästigen Masken verstecken und kann endlich Gesicht zum eigenen Sound zeigen. Und auch wenn die Thematik „Maske“ und der damit verbundene Hintergrund im Metal mittlerweile genauso ausgenudelt ist wie eine E-Saite nach dem tausendsten Moshpart, überraschen die Songs des Albums doch recht positiv.
Verglichen mit dem Vorgänger „White Lotus“ haben EYES SET TO KILL in Sachen Songwriting eine ordentliche Schippe drauf gelegt. Als Grundlage dient im Sound der Vierers der altbekannte Metalcore, der gerade in den schnellen, thrashigen Parts nicht selten an AS I LAY DYING erinnert. Gepaart mit den Growls des Herren Cisko Miranda, der live auch als zweiter Gitarrist agiert, kommen da schon recht wuchtige Songs („Killing In Your Name“ oder „True Colors“) zu Tage. Sicherlich macht Härte allein den maskierten Metalcore-Braten anno 2013 nicht mehr wirklich fett. Aber das I-Tüpfelchen und gleichzeitige Ass im Ärmel des Sounds von EYES SET TO KILL wartet mit Sängerin und Lead-Gitarristin Alexia Rodriguez an jeder sich ihr bietenden Ecke. Die Dame weiß nicht nur, wie man recht eindrucksvoll das ein oder andere Solo aus den Saiten feuert, sondern auch wie Songs in kleine Ohrwürmer gesungen werden. Rodriguez ist im Besitz einer großartigen und breitgefächerten Stimme, die kraftvoll jedem Track das nötige Leben einhaucht und auch mal in andere Genres treibt. Dabei verzichtet sie auch auf pseudo-theatralische Ausflüge der Marke Maria Brink. Dieser Stärke bewusst, versuchen EYES SET TO KILL natürlich auf Biegen und Brechen jeden Song in einen Hit zu verwandeln, was ihn auch mit einigen Nummern gelingen mag.
Unterm Strich kann man den Damen und Herren durchaus bescheinigen, dass sie mit „Masks“ ihr Ziel fast unbeschadet erreicht haben. Klar, klingt das Album auch zeitweise arg poppig, „Hitparaden-gierig“ und stellenweise zu routiniert. Auch verfehlen EYES SET TO KILL den „Innovationspreis“ um einige Längen und Breiten. Aber sie haben ein Album geschrieben, dass durchweg gut unterhält und dem Metalcore ein weiteres kleines Jahreshighlight spendiert.

Trackliste:
01. Masks
02. Killing In Your Name
03. Lost and Forgotten
04. Where I Want To Be
05. True Colors
06. Surface
07. Little Liar
08. Nothing Left To Say
09. The New Plague
10. Infected
11. Secrets Between
12. Haze
13. The Forbidden Line

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Mulder

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