In den meisten Fällen sagt schon das Cover-Artwork viel über den Künstler, die Musik, die Texte, das Gesamtpaket einer Band aus. CAPTAIN PLANET, die Beamten/Staatsdiener unter einem Haufen Punks, haben in diesem Jahr eine Reihenhaussiedlung auf das Cover gesetzt, HAMMERHEAD Opa Adenauer und vom Cover der letzten DER DUMME AUGUST Platte grinst einem eine orangene Kuh entgegen. Doch egal was auch auf dem Cover zu sehen ist, meistens zeigt jenes schon genau wo die Reise hingeht,…
Das Artwork, welches FARBEN/SCHWARZ für ihre zweite EP gewählt haben, macht dies auch - wenn auch weniger mit Symbolik, sondern der Art und Weiße.
Das Cover wirkt modern und einladend. Die Farben sind nicht düster-schwarz-dunkel, wie es der Bandname vielleicht vermuten lässt, sondern knallig, modern und grün – die Farbe der Hoffnung. Ganz anders als im Punk und Hardcore-Bereich sonst so oft üblich.
Auch musikalisch orientieren sich FARBEN/SCHWARZ an ihrem Cover. Jeder einzelne der Songs auf „Zwei“ klingt frisch, modern, durchdacht und klar. Die Hamburger spielen Punk-Rock wie er im Jahr 2016 so angesagt ist - deutschsprachig mit beinahe cleanen Gitarren und verziert mit jeder Menge Elementen aus dem Postrock und Hardcore Bereich.
Alle Genre-Grenzen zerflißen und trotzdem ist alles aufeinander abgestimmt, alles hat seinen vorhergesehenen Platz, alles ist ordentlich, aufgeräumt, an Ort und Stelle. Der Sound ist klar und sauber abgemischt, auch wenn man nicht unbedingt jedes Wort auf Anhieb versteht.
In Sachen Album/EP-Namen sind FARBEN/SCHWARZ dagegen weniger einfallsreich und benennen, nach Ihrer ersten EP „Eins“, ihre zweite EP, wie es einst BILLY TALENT vorgemacht haben, schlicht und einfach „Zwei“.
FARBEN/SCHWARZ ist eine wirklich gute, allem voran sehr professionelle zweite EP gelungen. Jetzt heißt es sich, bei all dem Überangebot an Post-Hardcore und-Punk Bands, einen Namen zu machen und aus der Masse heraus zu stechen.