Bei FATHERSON läuft irgendwie nichts in normalen Bahnen. Die drei Schotten waren schon lange vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums bekannt; haben dieses also eher nachgereicht, denn üblicherweise vorgelegt und darauf aufgebaut. Aber jetzt haben wir es ja und können uns der Scheibe in Gänze widmen.
Auch wenn ich beim Titel von „I Am An Island“ eher schmunzeln musste, so beweisen Ross Leighton, Marc Strain und Greg Walkinshaw doch einfühlsam, dass sie musikalisch auch gerne mal über die britischen Strände hinweg blicken. Auf insgesamt 11 Songs gibt man sich einer soliden Basis aus Alternative Rock und Hektikfeindlichkeit hin. Heraus kommt damit hinten ein ziemlich entspanntes Album, welches irgendwie schneller durchgespielt ist, als man möchte.
In Songs wie „Cat Stevens“ und „Hometown“ ist sofort klar, dass der Sound der kompletten Band von Ross Leightons Gesang getragen wird. Sie führen den Hörer einmal quer über die metaphorische Insel um die schönsten Plätze anzuzeigen und die Single „I Like Not Knowing“ bildet dabei die kumulative Übersicht aus der Vogelperspektive.
Dadurch rutscht der Klang durch das eingängige Songwriting teilweise automatisch und unausweichlich in die Popgefilde ab. Viele Stilmittel, Takte und Klänge, die man eigentlich schon kennt und zu Haufe gehört hat. Normalerweise sehe ich so etwas als kleinen Kritikpunkt. Auf „I Am An Island“ passt es jedoch so gut rein, dass man es dankend in Kauf nimmt. FATHERSON haben ein sportliches Klangspagat aus Indiesound und Pophandwerk im Studio eingeturnt.
Praktischerweise ist es ja im Moment angenehm warm und lange hell. Wer also kein Kandidat für eine ausgewachsene Akarophobie ist, sollte sich vielleicht einmal Abends entspannt in die heimische Wiesenlandschaft fallen lassen und einfach genießen. Den Soundtrack dafür habt ihr jetzt.