Die FOO FIGHTERS sind zurück. Drei Jahre nach "Sonic Highways" steht die Supergroup rund um Dave Grohl mit ihrem neunten Studio-Album "Concrete And Gold" und dem Anspruch den "fettesten Sound aller Zeiten" liefern zu wollen, in den Startlöchern.
"Concrete And Gold" beginnt wie man es von den FOO FIGHTERS gewohnt ist.
"I don't wanna be king, I just wanna sing a love song"
haucht Dave Grohl über die leisen Klänge seiner Akustik-Gitarre ins Mikrofon, ehe die vermeintliche Ballade nach rund 30 Sekunden explodiert und offenbart, was Dave Grohl mit seiner Ankündigung „Ich wollte das FOO FIGHTERS-Album mit dem fettesten Sound aller Zeiten machen“ gemeint hat. "T-Shirt" klingt nach seiner Explosion nach einem wilden Mix aus QUEEN, SLADE, BEATLES und den FOO FIGHTERS und schreit gerade so aus allen Poren: "Hallo, wir sind wieder da". Laut, groß und epochal - der (fast) perfekte Eponer.
Mit Greg Kurstin aus Los Angeles, der sich bislang hauptsächlich durch seine Zusammenarbeit mit Popstars wie Adele, Pink und Beyoncé einen Namen gemacht hat, hat Dave Grohl seinen perfekten Partner für das neunte Studioalbum gefunden. Alles soll noch größer, noch lauter, noch atmosphärischer klingen als zuvor. "Er habe mit "Concrete And Gold" eine MOTÖRHEAD-Version von „Sgt. Pepper“ (dem legendären BEATLES Album) erschaffen wollen", sagt Grohl. Gelungen ist ihm das nur teilweise.
"And you get what you deserve"
Mit ihrer Vorabsingle "Run" liefern die FOO FIGHTERS genau das, wofür Sie seit 22 Jahren stehen. Das Schlagzeug gibt den Takt vor, die Gitarre spielt einen dieser unwiderstehlichen FOO FIGHTERS-Dampfwalzen-Riffs und Dave Grohl schreit sich die Seele aus dem Leib.
"Make It Right" bleibt im Folgenden zwar rockig und dürfte genau wie "The Sky Is A Neighborhood" allem voran die Classic-Rock-Fraktion zum mit nicken bringen, verpasst es in den fast fünf Minuten Spielzeit jedoch, einem den letzten "Arschtritt" zu verpassen. Ein Problem das sich durch das gesamte Album zieht. Zwar beinhaltet "Concrete And Gold" jede Menge gute Rocksongs, die Energie, die Hits wie "The Pretender", "Everlong" oder „Monkey Wrench“ ausmachen, bleibt jedoch (meist) auf der Strecke.
"La Dee Da" versprüht (gerade im Refrain) diese Energie, verfällt jedoch zu schnell wieder in das monotone Strophenriff.
Während "Dirty Water" drei Minuten lang, ohne jegliche Spannung vor sich hinplätschert, ehe es Richtung Ende doch noch einmal lauter wird, reiht sich "Arrows" wieder bei den "FOO FIGHTERS typischen, besseren Songs" ein. Auch wenn "Arrows" genau wie "Dirty Water" eher ruhig beginnt, bringt dieser im Vergleich den nötigen Druck mit sich, um nicht (wie "Dirty Water") unter zu gehen.
Sowohl "Happy Ever After (Zero Hour)", als auch "Sunday Rain" sind wieder eher ruhig, ehe es mit "The Line" noch einmal lauter wird.
Dass kein geringerer als Sir Paul McCartney die Band bei „Sunday Rain“ an den Drums unterstützt, sogar Pop-Star Justin Timberlake dem Album bei "Make It Right" im Hintergrund seine Stimme leiht und Keyboarder Rami Jaffee nunmehr offiziell zur Band gehört, rückt bei all der Dave Grohl Omnipräsenz beinahe in den Hintergrund.
Das große FOO FIGHTERS Überalbum ist "Concrete And Gold" nicht. Zu wenige Hits, zu viele Lückenfüller.
Dennoch liefern die FOO FIOGHTERS genau das, wofür Sie seit gut 22 Jahren stehen: gute, massentaugliche Rockmusik. Für Musikliebhaber, genau so wie für den durchschnittlichen Radiohörer.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.