Ich mag das Cover. Das muss hier einfach vorweg genommen werden. Die schönen Comicfiguren der einzelnen Bandmitglieder lassen einen sofort herzlich lachen. Und ein tätowierter Zauberer, der auf einem Tiger reitet ist unbestreitbar fast so toll, wie ein Energy Drink in der Geschmacksrichtung „Bart“.
In der Regel bin ich nicht so unbedingt der große Freund von Pop-Punk. An dieser Stelle auch bitte keine Schläge, falls ich die Klassifizierung falsch gewählt habe. Trotzdem trägt das Album die Stimmung des Covers mit sich. Es fällt schwer, sich aufzuregen, wenn es läuft. Die vier Musiker aus dem 180.000 Seelen Städtchen Worcester in Massachusetts legen hier eine Platte auf den Tisch, die endlich einmal nicht nach Abklatsch klingt. Alle wichtigen Popteile wie z. B. Groupshouts, leicht repetitive Melodieriffs und generelle Melancholieabstinenz sind vorhanden. Trotzdem finden sich ungewöhnliche Läufe und unerwartete Taktwechsel ein, um das ganze Projekt von FOUR YEAR STRONG tatsächlich abzuheben.
Der Opener „I Hold Myself In Contempt“ vermisst zwar jegliche Spannungskurve, dient aber super um klar zu machen, wo es hingeht. Weniger Akkordgeschrammel und mehr zum Hinhören. Auch ein definitiver Favorit für mich ist der Song „Gravity“. Er klingt ab der ersten Note nach einem super Grund, um sich bei allem über 25C° eine Bierdose am Schädel zu zerdrücken. Darf man ja auch mal machen. Nehmt dafür aber bitte eine 12oz. und keine europäische Dose. Bei „I’m A Big, Bright, Shining Star“ habe ich das Gefühl, dass er Live ziemlich zünden könnte. Der Track hat einfach alles, um die ersten 5 Reihen komplett zu zerstören. Einen ganz fies eingängigen Refrain und ein generelles Partyfeeling.
Ich habe es versucht und trotzdem keine wirkliche Schwäche in dem Album gefunden. Natürlich ist nicht alles reiner Zucker. Doch sogar die Produktion gefällt mir fast zu 100 Prozent und das ist selten. Wer also noch Hoffnung in einen halbwegs regenfreien Sommer steckt, sollte die elf Tracks auf dem Album unbedingt einplanen und die Platte abgreifen.