Man kann die EP des französischen Sextetts derzeit von ihrer MySpace Seite downloaden, doch ob diese mit den großen Worten in ihrer Pressemitteilung mithalten kann, lässt sich diskutieren. Vergleicht man sich mit DOWN und PANTERA, preist man seinen eigenen “individuellen” Mix aus Southern Rock, Metal und Thrash als derart qualitativ an, dass keinerlei Zweifel besteht, dass man es eines Tages über den großen Teich nach New Orleans schaffen wird. Naja, Orléans vielleicht. Die Pariser posen ganz nach Südstaaten-Manier, haben sogar einen Song auf ihrer EP den Opfern von Hurricane Katrina gewidmet und auch musikalisch hinterlassen sie eher einen faden Beigeschmack, da sie doch weit hinter ihren Vorbildern zurückbleiben und etwas mehr Innovation zeigen könnten.
Dabei ist der Sound ziemlich gut. Druckvoll und schön erdig, unterstützt er den Bariton des Schreiers, der trotz der musikalischen Ausrichtung der Band NICHT nach Phil Anselmo klingt. Drums und Bass sind unglaublich tight und auch die Gitarristen zeigen sich als ambitionierte Saitenreißer. Am Ende der EP hat man zwar nicht das Gefühl, dass man einen Hit entdeckt hätte, aber dafür die Gewissheit, dass diese Band live ordentlich Druck machen kann.
Die fünf Songs von “The Runaway” können nicht so viel wie die Pressemitteilung erwarten ließ, dennoch halten sie einen gewissen Spannungspegel, trotz einer gewissen Eingängigkeit, konstant. Diese Band hat Potential, nur sich (meiner Meinung nach) noch nicht ganz gefunden. Der Gesang allein hätte genügend Individualität, dass man irgendwann sagen könnte “Oh, ich glaube das sind Face Down”. Musikalisch reiht man sich jedoch in einen großen Kanon der Bands, die klingen wollen wie die unersetzbaren Meister des Südstaaten-Lärms, der von Bands wie LAMB OF GOD oder THROWDOWN angeführt wird.
Ein weiterer Kritikpunkt: Warum geben sich immer wieder Bands Namen, die es bereits gibt? Denn Google ich FACE DOWN, finde ich zuerst einen Song von “The Jumpsiut Apparatus” und dann auf die ehemaligen Kollegen von MACHINE GOD. Es gibt ja Musiker, die das als Marketingkonzept für sich entdeckt haben, damit sie mehr Klicks im Netz bekommen. Funktioniert bei den Franzosen aber nicht.
Ergo: Guter Sound, solide Songs, gute Instrumentalisten, keine Innovation und kein gut gewählter Name.
Tracklist:
1.One Last Walk
2.The Runaway
3.TNT And Rusty Guns
4.Consume Or Be Consumed
5.Katrina