Dass die europäische Hardcoreszene im vergangenen Jahr (zu Recht) an Support und Zuspruch erhielt, war kaum zu übersehen aber auch bitternötig. Dass nicht nur in den USA, sondern auch in Europa große Talente schnuppern sieht man am tollen Label Cobra Records. Hier hatten nicht nur EMPTY VISION ihr Zuhause gefunden, auch die Punks von AYS und BLACK FRIDAY veröffentlichen hier ihre qualitativ hochwertigen Platten. Aber nicht nur deutsche Bands sind hier vertreten. Neben den von mir hochverehrten Schweizern SEED OF PAIN hat man mit FALL APART eine weitere Waffe an den Start gebracht, die Experimenten gänzlich aus dem Weg geht, sich einen Scheiß um Trends schert und bodenständig ihren Hardcore kredenzt.
Schon Anfang 2009 gewannen die Schweizer mich als Fan, als sie im Duisburger Steinbruch mit wunderbaren Melodien, Sympathie und Eigenständigkeit ihr Set spielten. Was FALL APART damals wie heute auszeichnet ist der melodiöse Unterton, der die Songs trägt und ihnen somit den eigenwilligen Touch verleiht. Zwar setzt die Band im Gesamtkonzept auf Tempo und typischen Newschool Hardcore, achtet aber penibel auf verschiedenste Einflüsse. So hört man beim tollen „Point Of View“ eindeutig einen straighten Rock-Einschlag heraus, der aber nicht dominiert, eben nur im Hintergrund passiert. Ansonsten verlieren sich FALL APART glücklicherweise nicht in der Klischeekiste, packen Chöre beispielsweise nur dann aus, wenn sie auch wirklich passen und erzeugen so ein Album, welches auf voller Linie überzeugt. Gerade „Résumé“ und „Deny Your Beliefs“ sind die Vorzeigesongs dieser Platte und strotzen nur so vor wütender Energie und Spielfreude, die man in seiner schlichten Art und Wiese in den vergangenen Monaten leider selten zu hören bekam. Tolles Teil.
Tracklist:
1. The Innocent
2. Changing
3. Out Of Our Hands
4. Hating A World
5. Through Your Eyes
6. Résumé
7. Point Of life
8. Sleeper
9. This Revolution
10. Deny Your Beliefs
11. To An End