Plattenkritik

Family - Portrait

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Release Date: 26.10.2012
Datum Review: 27.10.2012

Family - Portrait

 

 

Wo Pelagic Records drauf steht, ist auch der typische Pelagic Sound drin. Anders gesagt, auch beim Neuzugang FAMILY kann davon ausgegangen werden, dass man es definitiv nicht mit irgendeinem Einheitsbrei zu tun hat. Und da stellt sich auch schon die Frage aller Fragen: „Was machen FAMILY eigentlich für Musik?“

Eine Antwort zu finden, gestaltet sich mehr als schwer.
FAMILY sind definitiv mehr Rock als Metal. Was sie aber keinesfalls sanftmütig erscheinen lässt. Das Quartett aus Brooklyn bewegt sich mit ihrer Art des progressiven Rock vogelfrei durch Gefilde klassischer Rocklegenden wie LED ZEPPELIN. Diese, oder auch THIN LIZZY kommen immer wieder in ihren verspielten Riffs zur Sprache. Doch das allein würde FAMILY nicht so besonders machen. Das Kuriose an FAMILY ist vielleicht, dass sie in diesem Klanggewand brachiale Kreationen schaffen, die von ihrer Wut durchtränkt stark nach alten, brachialen MASTODON schreien. Dem nicht genug, setzen sie völlig unbekümmert ihren ohnehin schon spannungsgeladenen Gegenüber versetzte Takte vor, die man so nur von TOOL kennt. Hat man sich durch diese gekämpft, lehnt sich der Vierer lässig zurück und gibt sich großspurig in breitwändigen Gitarrensoli und „baronessken“ Atmosphären.

So durchläuft „Portrait“ viele Phasen, die ihrer Natur nicht unterschiedlicher sein könnten. Dennoch schaffen es FAMILY auf ihrem Pelagic Einstand, heftigen Sludge, wandlungsfähigen Prog und den lässigen Rock der Siebziger auf beeindruckende Weise zu einem Ganzen zu vereinen. Nicht immer zu hundert Prozent überzeugend und fesselnd, aber neuartig und nachhaltig.

Trackliste:
1. Bridge & Tunnel
2. Daddy Wronglegs
3. Bopsky
4. Illegal Women
5. Delphonika 8:53
6. The Wonder Years
7. Othermother
8. Exploding Baby

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Mulder

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