FARMERS BLVD ist ein Name den man sicherlich schonmal gehört hat ... und ich bin mir sicher, dass der ein oder andere sie auch schon auf der Bühne gesehen hat. Denn FARMERS BLVD gehören definitiv nicht zu den auftrittsfaulen Hardcore Bands Deutschlands. Ich muss aber sagen das ich nur zur ersteren Gruppe gehöre: Außer dem Namen waren FARMERS BLVD für mich ein unbeschriebenes Blatt.
Noch bevor man sich die Musik anhört fällt das schmucke Digipack auf, mit den Fotos die in eine Zeichnung übergehen... eine schöne Idee. Doch genug visuelles, machen wir uns an das wesentliche die Musik. Und da zeigen die (neuerdings) fünf Jungs nach einem kleinen Stereo-Test was Sache ist: Knackiger, flotter Hardcore mit "Tear this System down!"-Lyrics. So zumindest der Opener "Rock that away". Und musikalisch die Jungs nun einzuordnen ist nicht gerade einfach, denn so richtig will es nicht in eine Schublade passen. FARMERS BLVD nenn ihren Stil dann auch Allschools Hardcore ... und da gibt es doch noch eine Band die ihre Musik so nennt... richtig: ADJUDGEMENT. Vielleicht lassen sich FARMERS BLVD und ADJUDGEMENT wirklich in der Beziehung ein wenig miteinander vergleichen. Wobei Allschools Hardcore hier (für diejenigen die ADJUDGEMENT nicht kennen) nicht Metalcore heisst sondern eine Mischung aus Old und New-School-HC Anteilen ist, allerdings überwiegt minimal der Old-Schoolige Touch der Band.
Neben der Musik gehts ja auch um die Texte... und das teilt einem die Band auch im Song "The Statement" dann auchnochmal mit "Cause Hardcore is more than Music" mit. Der Song ist auch ein schönes Beispiel für die politische Seite der Band: "Zero Tolerance to right Wind assholes" oder "No Nazi Scum on Hardcore Shows". Dazu ist mir sehr positiv der Verweis auf z.B. die Internet-Seite Telepolis aufgefallen. Jedoch vergessen die Jungs nicht das Lachen erlaubt ist ( -> Bonus-Track)
Insgesamt ist "Red Carpet" nach 4 Jahren Abstinenz ein würdiges Album. Mit seinen kleinen Höhepunkten. Jedoch muss ich sagen, dass trotz meiner Sympathie zur Band der Funke zu den Songs nicht voll überspringen konnte. Es gibt aber hier und da wirklich gute Ideen und viel Eigenständigkeit die das Album definitiv hörenswert machen. Und das die Jungs nicht 100%ig nach meinem Geschmack sind heisst ja nicht, dass ihr denen nichtmal ne Chance geben könnt.