Man nehme: Die Gitarrenmelodien von Iron Maiden oder Running Wild, ein wenig den Spirit alter Recken wie Accept oder Judas Priest, dann eine gehörige Portion Aggro der Marke Pro Pain oder Agnostic Front, einem im Schlagzeug und Gesang nicht minderen Anteil brutalem US-Death, wie man ihn von Obituary oder Morbid Angel kennt, aber auch ein paar cleane Passagen . Klingt nach einem abgestandenen und schalen Bier? Nein, nicht ganz, denn geschickt findet man auch immer wieder absolut unerwartete Gitarrenmelodien, die eindeutig aus der Hardcore-Ecke stammen, so wie auch immer frische Metalcore-Einlagen, wie man sie eben nicht bei jeder Metalcore Band findet. Ein brillantes Soundgewand tut nebst den absolut einwandfreien technischen Fähigkeiten der Jungs sein übriges.
Aber jetzt erstmal Luft holen: Die jungen Polen von Faust Again, 1999 gegründet, veröffentlichen hier also über Circulation Records ihr Album "Hope against Hope", gefüllt mit 9 Liedern bei einer Spielzeit von knappen 34 Minuten, aber wir reden schließlich von einer Band, deren Genrekollegen oft nichtmal die halbe Stunde schaffen. Der Opener "To dwell on thoughts of you" macht die Stilrichtung klar. Irgendwie Death, aber irgendwie doch höchst partytauglich. So bleibt es auch die knappe halbe Stunde zwar unterhaltsam, aber, und hier das Manko, dann auf Dauer doch nicht sonderlich fesselnd. Live ist diese Musik sicherlich absolut tauglich, und diese Album ist beileibe nicht schlecht. Aber für ganz oben reichts leider noch nicht.