Der Einstieg war „Demanufacture“, die Demontage heißt „The Industrialist“. Warum die Marke FEAR FACTORY unbedingt am Leben gehalten wird, erschließt sich auch nach diversen Runden des neuen Albums nicht. Hier scheint sich eine Band (bzw. was davon übrig geblieben ist…) krampfhaft auf einem vor langer Zeit begründeten Kultstatus sonnen zu wollen. Anders ist diese lieblos aneinander geklatschte, immer den gleichen Grundzügen folgende Schema-F Vertonung nicht zu erklären.
Natürlich ist das Konzeptalbum - diesmal nicht Mensch gegen Maschine oder Maschine gegen Mensch, sondern Maschine wird immer menschlicher - von Rhys Fulber sauber, fett und klinisch kalt produziert worden, natürlich hat Burton C. Bell eine gute Shout/Gesangsstimme und Dino Cazares nach wie vor Feeling für das Endzeitriffing. Auch stört es nicht, dass das Drumming diesmal aus der Computerdose stammt und nicht menschlich erschaffen wurde.
Aber dieses Stakkato-Gewichse in Verbindung mit Double Bass, harten Strophen und weichen Refrains ist so etwas von ausgereizt, dass einem nach dem zweiten Song schon vor Langeweile die Ohren einschlafen. Etwas mehr ist diesmal der Industrial Charakter geschärft worden, aber auch das kalte Klima ist nach kurzer Zeit aufgewärmt und nur noch fader Beigeschmack eines Albums, das weder zündende Songideen noch festsetzende Momente bieten kann.
Und als wenn es nicht genug wäre, wird dem Fass dann noch die Einöde durch den neun Minuten langen Abschlusstrack ins Gesicht geschlagen...
Tracklist:
1. The Industrialist
2. Recharger
3. New Messiah
4. God Eater
5. Depraved Mind Murder
6. Virus of Faith
7. Difference Engine
8. Dissemble
9. Religion is Flawed Because Man is Flawed
10. Human Augmentation