FIRE IN THE ATTIC können scheinbar gar nicht anders als ein Album ohne Wirbel zu veröffentlichen. "Cum Grano Salis" erschien umsonst in der Visions und sorgte somit für jede Menge Wirbel. Futter für alle Zweifler und Hetzer auf der einen Seite, Freude auf der anderen Seite für die Anhänger der Köln-Bonner Formation. Alles schien gut zu laufen doch schnell gab es mehr Futter für die Zweifler und Hetzer. Wer FITA zu dieser Zeit live erlebte sah eine unmotivierte Band ohne jeglichen Unterhaltungsfaktor. Irgendwas schien nicht zu stimmen. Vielleicht waren es auch einfach nur schlechte Tage aber leider kam recht schnell die Meldung "Ole ist raus". Vorerst tatsächlich überraschend doch schnell stand der Nachfolger fest. Thomas Prescott, damals Keyboarder von KENAI (die irrtümlich immer wieder als Hardcore-Band bezeichnet werden), sollte der neue werden.
Die ersten Auftritte von FITA gestalteten sich als Spießroutenlauf doch Frontmann Thomas ging auf die Vollen. Scheinbar brachte er neuen Wirbel in die Band und schnell entpuppte er sich als Publikumsliebling. Spielereien gab es, Akustik-Songs und überhaupt alles das, was es in letzter Zeit bei FITA gar nicht mehr gab. Gute Entscheidung?
Ebenso schnell wie alle Ereignisse der letzten FITA`schen Zeitrechnung gab es dann die Meldung eines neuen Albums. Internetforen wurden gesprengt mit "früher waren die geiler" Plattitüden und die Anspannung, des neuen FITA Werkes ist wirklich zu spüren.
Zu aller Überraschung aber muss man feststellen die Glanzleistung ist geschafft. FITA klingen so frisch wie selten nicht mehr und haben endlich den nötigen Tiefgang den sie vorher nie eingefangen konnten.
Dementsprechend scheint die Frage "Are we there yet?" innerhalb 13 Songs nahezu selbst beantwortet. "Running with Scissors" punktet eben mit dem erwarteten Tiefgang im Refrain und bietet überhaupt ein druckvolles Gitarrenspiel welches nie besser klang. Man hört noch immer, dass hier das FIRE IN THE ATTIC sind und etwas neues wurde hier nicht erfunden doch für die widrigen Umstände dieses Releases muss man sich eingestehen, dass FIRE IN THE ATTIC schlicht und einfach gut ist. Die Produktion übernimmt da das übrige und übergibt dem Hörer einfach die Tracks, die teilweise so geil scheppern wie es noch nie der Fall war. "Heartbeats for Paychecks" beispielsweise ist ein böser Punk-Bastard der endlich die Frische zeigt, die in FITA noch lauert. Das nachfolgende "Clockworks" hingegen erstreckt sich als astreines Mid-Tempo Perlchen und lässt hoffentlich die letzten Zweifler inne halten.
Dass die zweite Albumhälfte bei aller Kreativität etwas lauer ausfällt kann man in diesem Falle also gerne mal mit einem Augenzwinkern durchgehen lassen. Zur Abwechslung nämlich könnte man sich mal freuen für die Band.
Alles in allem haben FITA sicherlich keinen Meilenstein aufgenommen, wie erwähnt haben sie allerdings unter fiesen Umständen ein komplexes Stück Musik geschaffen und nebenher ihr fast bestes Album aufgenommen. Bleibt zu wünschen, dass FITA für ihre Arbeit auch belohnt werden, denn das letzte Konzert der Herren welches ich sah, war mit knapp 30 Leuten eher mittelmäßig besucht..
Tracklist:
1. Are We There Yet?
2. Running With Scissors
3. Wide Exes
4. Heartbeats For Paychecks
5. Clockworks
6. Emergency Exit
7. The Failure Part I - The Nightmare
8. The Failure Part Ii - The Hangover
9. A Call Into Arms
10. Sinking (Relation)Ship
11. Call It Quits
12. Imperfection Is Infinite
13. Shapeshifting Mountain