“When peaceful protest becomes impossible, violent revolution becomes inevitable”
ziert das Artwork, welches ein Schwarzweiss-Foto eines bewaffneten Polizisten inmitten einer Protestantenmenge zeigt. 4 Jahre her ist der Release des Trustkill-Debuts “Killafornia”. Und in dieser Zeit hat sich im Hause FIRST BLOOD einiges getan.
Nicht nur der Sound haut einen anno 2010 regelrecht um, das Gesamtbild verblüfft angesichts der politischen Brisanz. Das Weltgeschehen wird in 16 Songs recht zügig und radikal kommentiert und “Next Time I See You, You're Fucking Dead!” ad acta gelegt. Wer in diesen verzweifelten Zeiten noch still ist, der betrügt sich selbst. Die Umsetzung ihres Albumtitels als Anliegen ist beeindruckend aggressiv ausgefallen und die Moshparts verfügen über enorme Durchschlagskraft. In dieser Hinsicht ist der Song “Detach” das Maß aller Dinge, wenn zusätzlich zu 2 Breakdowns noch 2 Flugzeugabstürze erklingen...
Kein Zweifel, diese Band traut sich mit diesem Album etwas, braucht sich nicht hinter REMEMBERING NEVER oder RAMALLAH (Rob's Stimme kommt zudem fast durchgängig in den Sinn) verstecken, wenn es um lyrische Kontroverse mit Aussage geht. Das Gesamtpaket aus Sound, Lyrics und Artwork überzeugt und es ist gut möglich, dass FIRST BLOOD das wichtigste Hardcore-Album 2010 geschrieben haben. Jeder Song stellt ein Thema dar, das eingehend behandelt wird und beileibe nicht mit Mosh, dicken Gangshouts und Two Step geizt und mit dem Track “Survive” kurz vor Ende nochmal in der Kneipe vorbeischaut auf ein passendes Stammtischgespräch auf Augenhöhe mit BLOOD FOR BLOOD oder DEATH BEFORE DISHONOR.
Brutal und direkt. Anspruchsvoll und ehrlich. Und beängstigend, wenn man das Cover betrachtet und man nicht mehr an Amerika oder Frankreich denken muss...
Tracklist:
01. Intro
02. Silence
03. Preamble
04. Enemy
05. Resist
06. Truth
07. Detach
08. Enslaved
09. Confront
10. Fear
11. Occupation
12. Fascism
13. Lies
14. Messenger
15. Survive
16. Armageddon II