Plattenkritik

Footgang - Softly Shattered

Redaktions-Rating

Tags

Info

Release Date: 09.09.2006
Datum Review: 16.10.2006

Footgang - Softly Shattered

 

 

„Teenage Mutated Ooze Core“. Frei übersetzt: Alternativer Crossover. Die fünf jungen Ellwanger haben sich ende 2000 gegründet und nach Lineup-Wechseln hat man anscheinend DAS Lineup gefunden, mit dem man in Zukunft die Bretter, die die Welt bedeuten unsicher machen möchte. Zur musikalischen Ausrichtung kann man wirklich nur schwer eine Kategorie finden, in die die FOOTGANG gerechterweise passen würden und das ist mit Sicherheit kein zwingender Nachteil für die Band, da es zu viele Gruppen im Moment leider nur auf gleichen Nenner mit anderen bringen und sich nicht eklatant unterscheiden lassen. Wie dem auch sei, „Softly Shattered“ klingt gewiss ziemlich roh (auch wenn das für einen D.I.Y. Longplayer wahrlich nicht die schlechteste Qualität ist), ausgelöst durch den doch öfter mal schiefen Gesang. Hier frage ich mich, ob das gewollt ist, schließlich gibt es im Emo und Screamo Bereich mehrere „Sänger“ die genau danach klingen wollen. Kraftvoll, aussagekräftig, mal rauhbeinig, mal sanft, klingt die Stimme des Sängers und gepaart mit den Schreien liefert man hier eine facettenreiche Vokalarbeit ab. Nur eben mit dem Nachteil, dass es partiell einfach noch nicht beigeistert.
Die Gitarrenarbeit ist sehr rythmusorientiert und schlicht. Nicht schlecht, nur schlicht, zu ihnen gibt es an dieser Stelle nicht viel zu sagen, außer, dass sie eine gute Arbeit abliefern und Druck erzeugen, ohne stumpf zu wirken. Gefällt mir! Drums und DJ begeistern, da sie nicht aus dem Kontext fallen, aber dennoch den Anschein erwecken targende Fragmente des Ganzen zu sein und gleichbleibend ihr Können unter Beweis stellen, aber eher subversiv und gerade das finde ich großartig.

Der Song „Sunshinecomeback“ gefällt mir persönlich am Besten. Die FOOTGANG hat eine freundliche Art Aggressionen mit guten Harmonien zu paaren, die mir schon zusagt, nur partiell einfach noch zu unausgereift klingt, wenn zum Beispiel in Zwischenparts, anscheinend, zum Moshen animiert werden soll, allerdings die Stimme dann auch schon mal störend wirkt, wo ich an dieser Stelle nur die Gitarren hätte wirken lassen. Auch sollte aus meiner Sicht der Herr Sänger ruhig seinen Weg weitergehen, denn der ist nicht der Schlechteste, nur vielleicht das „heulen“ etwas mehr dezimieren, da es doch etwas runterreißend wirkt.
Alles in allem, ein gutes Debutalbum das sich sehen lassen kann und Freunde in vielen Lagern finden kann, denn es bedient auf Anhieb gleich mehrere Geschmäcker. Wer sich von der Livequalität überzeugen möchte, sollte am 21.10. das JUZ Abtsgmünd aufsuchen, dort wird die Releaseparty stattfinden…wo auch immer das nun ist.


Tracklist
1. Kick Off
2. Softly Shattered
3. My Divers Liesence
4. Pretend Sacrifice
5. P.I.K.
6. Sunshinecomeback
7. Deloria

Autor

Bild Autor

Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.