Plattenkritik

Friendship - Friendship

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Release Date: 31.10.2014
Datum Review: 12.03.2015

Friendship - Friendship

 

 

Die Brillenglaeser gehoeren orange. Nur so stimmt auch der visuelle Eindruck zu FRIENDSHIP aus Oslo. Diese kaufen weder ihre Outfits noch ihren Sound an der Strassenecke und waeren im richtigen Jahrzehnt schon Weltstars. So darf immerhin endlich mit dem selbstbetitelten Debutalbum Form angenommen werden.

Wenn "What's On Your Mind" zum Gitarrensolo ausholt, ist ganz schnell 1968. Das norwegische Trio stuetzt sich stolz auf fruehe Referenzen wie JIMY HENDRIX oder THE WHO, dazu gesellen sich Blaeser und breite Harmonien. FRIENDSHIP aber gehen einen Schritt weiter, als bloss einen Stehplatz im letzten Wagon des Retro-Rock-Zuges abzugreifen. Da ist "Shake It Off", das fuzzige Psychedelic-Tanzbein - oder "Old Street" mit kratzig-schoener Violine (!) und aufgescheuchtem Bass. Produktion und Arrangements sind authentisch aber ausgereift, gelegentlich dünnt die Stimme von Schlagzeuger Fredrik Skalstad die Songs jedoch etwas aus. Der „Witch Mountain“ will mit Hilfe halluzinogener Drogen, bauchiger Harmonien, viel Groove und typischer skandinavischer Detailliebe erklommen werden - „The Seed“ türmt dann WahWah und funky Drums auf der B-Seite der farbigen Vinylversion. „Down Down Down“ erinnert mit seinen Frage-Antwort-Choeren an eine 70er Jahre-Version von MONEYBROTHER in schöner Balladenform, generell stapeln sich auf „Friendship“ die Referenzen in Form von Helden und Wegweisern früher Tage.

„Powertrio“ meinen die Herren aus Oslo um Magnus Kultorp (ex-EXPLODING RUBBER BAND) - und behalten Recht: Jede Hand und jeder Fuss wissen während der elf Stücke um ihre Position, ihre Aufgabe und ihren Beitrag. Zusammenspiel und Songwriting, Ekstase und Dynamik brennen beim psychedelischen „Sex Wizard“ ebenso wie beim puren Saxophon-Shaker „Burn Down The Dance Floor“. Die braune Schlaghose ist mittlerweile durchgeschwitzt, der mit Orgeln und Bläsern vollgestopfte Sechsminueter „Preacherman“ steht noch bevor. Heute Oslo, morgen die Welt.


Trackliste:

01. Burn Down The Dance Floor
02. Shake It Off
03. Witch Mountain
04. On Your Mind
05. Down Down Down
06. ...At The Seek
07. The Seed
08. Sex Wizard
09. Stand And Deliver
10. Old Street
11. Preacherman

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.