Wer es mit seiner Band schafft, in der Predigt eines geistig verwirrten Vorstadtpfarrers Erwähnung zu finden, hat im Grunde alles erreicht. Zugegeben, der Name FUCK YOU AND DIE schreit eher nach einer Jugendsünde alter Provinz-Metalcorer, wer jedoch ein Album wie „Elements Of Instability“ abliefert, drängt die Namensdiskussion sowieso in den Hintergrund.
Technischer Death Metal „Made In Germany“ hat nicht nur Tradition, sondern er steht auch für ein hohes Maß an Qualität. Bands wie GOLEM, NECROPHAGIST, DEADBORN oder OBSCURA haben über Jahre die Messlatte auf internationaler Ebene extrem hoch angesetzt. FUCK YOU AND DIE aus dem Schwarzwald stehen den genannten Bands in nichts nach und beweisen mit ihrem neuen Langspieler, dass die Grenzen des Genres noch lange nicht ausgelotet sind.
Sicherlich offenbarten die Vorzeichen des ersten Albums „Veni Vici“ (2010) der fünfköpfigen Band bereits einiges an Potenzial. Auf „Elements Of Instability“ gehen die Herren in Sachen Technik und Songwriting noch deutlicher ins Detail. Als hätten sie die Kunst der Werke „Onset Of Putrefaction“ und „Epitaph“ von den Großmeistern genauestens studiert und inhaliert, bombardieren sie ihre Hörer auf zehn Tracks mit anspruchsvollen Riffsalven und polyphoner Griffbrettakrobatik. Da sitzt jeder Griff und jede einzelne Note. Ganz zu schweigen von den Uhrwerk genauen Fertigkeiten von Ausnahmedrummer Tobias Schuler, der permanent auf höchstem, technischem Niveau das Fundament für die abwechslungsreichen Kompositionen zusammen prügelt. So viel zum Punkto Death Metal den FUCK YOU AND DIE aus dem Effeff beherrschen. Was „Elements Of Instability“ aber seinen besonderen Glanz verleiht, sind die extrem gut eingebauten Black Metal Elemente, die das Ganze weder stören noch entfremden. Hier zeigt sich die Erfahrung der Herren Schuler, Rissling und Barbieri, die nebenbei auch noch an der Seite von Nikita Kamprad bei DER WEG EINER FREIHEIT aktiv sind. Die Art, wie FUCK YOU AND DIE ihren an sich so brutalen Death Metal mit tiefschwarzen Melodien anreichern, zeugt von Erfahrung und einem gewissen Harmonieverständnis. Das hört man in jedem einzelnen Song, wobei „Roar, Allay And Alter“ mit seiner enormen Durchschlagskraft am meisten Eindruck hinterlassen kann.
Auch dank der hervorragenden, glasklaren Produktion von Christoph Brandes (Iguana Studios) ist FUCK YOU AND DIE mit „Elements Of Instability“ ein herausragendes Album gelungen, welches dank seiner ideenreichen Mixtur und der extrem hohen Qualität jetzt schon als nächstes Highlight auf dem Extremsektor angesehen werden kann.
Trackliste:
1. Security Through Obscurity
2. Natural Death
3. The Bitter, Not The Better
4. Roar, Allay And Alter
5. Retrogression
6. State Of Anxiety
7. Self Inflicted Suffocation
8. Bury Them By The Rivers
9. Habitus Metus
10. Elements Of Instability