2015 gegründet. Ihr erstes Album erscheint im selben Jahr. Dann Bestandteil des Euroblast Festivals 2016. Ende 2016 unterschrieb das Quartett bei Long Branch Records. Anfang 2017 erscheint das zweite Album „Blind World“. Wenn das mal nicht eine steile Karriere ist. Zumindest kein Schnellschuss, denn das Quartett liefert mit dem neuen Album genau das, was erwartet werden durfte.
Der Spagat zwischen Djent, diesen (von MESHUGGAH ins Musikrennen geworfenen und von PERIPHERY massentauglich geschliffenen) harten, explosiven Stakkato-Anschlägen, Metalcore und Melodien für Millionen gelingt den Dänen (die lügen ja bekanntlich nicht…I) ausgesprochen gut. Spürbar ist, dass die Alben zeitlich nicht weit auseinander liegen, denn „Blind World“ ist der Fortsatz des Debüts, ohne zu sehr nach neuen Ufern zu schielen. Auffällig ist vielleicht, dass GHOST IRIS streckenweise unaufgesetzt funkig klingen, anstrengend ist die Platte ohnehin nicht. Der Titeltrack ist unangenehm düster, was aber als eine interessante Facette des Gesamtsounds deklariert werden kann. Das Aneinanderreihen von Shouts und dem (gewöhnungsbedürftig) hohen Klargesang ist genretypisch und bietet Standard. Ebenso verhält es sich mit den groß angelegten Chorussen, die sich nicht langlebig im Hirn festsetzen können. Technisch ist diese Band natürlich eine Ohrenweide, das Zusammenwürfeln der diversen Stile in ein homogenes Gebräu ist ihnen respektabel gelungen.
Wer schon immer mal wissen möchte, wie sich MESHUGGAH, MISERY SIGNALS und Mädchenträume frisch gemixt anhören, der sollte sich GHOST IRIS und „Blind World“ zulegen. Wer allerdings eine Band in diesem Genre sucht, die direkt neben PERIPHERY stehen kann, sollte sich das letzte Album von HEART OF A COWARD einverleiben.