England scheint zurzeit das Land für metallischen Hardcore zu sein. DESOLATED, CLIMATE OF FEAR oder BROKEN TEETH sind nur einige Bespiele für Combos von der Insel, die derzeit für viel Furore sorgen. Diese Entwicklung weist Parallelen zum H8000-Phänomen, welches Ende der 1990er Jahre in Belgien entstand, auf. Auch dort entwickelten Bands wie LIAR oder CONGRESS einen eigenen metallischen Hardcorestil, der schnell in ganz Europa populär wurde und rückblickend viele weitere Kapellen inspirierten. HEAVEN SHALL BURN ist da wohl das bekannteste Beispiel.
In die obige Reihe passen auch sehr gut GUILT TRIP. Die Band aus Manchester hat nun ein neues Album namens „River Of Lies“ am Start, welches via Beatdownhardware Records veröffentlicht wird. Im Vorfeld gab es einige Schwierigkeiten, so verließ ihr Drummer während des Entstehungsprozesses die Band. Zudem gab es interne Probleme, die dazu führten, dass man das ganze geschriebene Material komplett über Bord warf. Eigentlich wollten GUIT TRIP das neue Fulllength schon vor einem knappen Jahr veröffentlichen. Mit dem aktuellen Trommler Tom aber begann ein neuer Weg, welcher zum vorliegenden Album führte. Gitarrist Jak Maden meint dazu: "When the lineup was fixed, we started to roll. We all were so pissed that it took so long, but the anger and frustration made us stronger and heavier than ever. You can hear it on the new tracks!"
Recht hat der Mann, denn “ River Of Lies“ ist eine brutaler Schlag in die Magengegend. Im Stile von ALL OUT WAR oder RINGWORM ballert die Intrumentalfraktion ein besonders böses Metal-/HC-Brett aus den Boxen. Über allem thront ein extremst angepisster Gesang, der die Misstände der Welt anprangert. Inhaltlich geht es um viele negative Dinge wie Verrat oder psychische Probleme, die die Band wie oben bereits angemerkt, erfahren hat. Mir gefällt auf „River Of Lies“ vor allem, dass die Songs häufig die 2-Minuten-Marke kaum sprengen. Kurze, böse Hassbrocken haben viel mehr Power als Stücke, die künstlich in die Länge gezogen werden. „Thin Ice“ oder „Blood“ als Vorabsingles sind dafür gute Beispiele. Zudem wird die Platte durch Gastbeiträge von Matthi NASTY bei „Apparition“ oder Alex EXEMPTION bei „Hand Of God“ aufgelockert. Auch der Rausschmeißer „Cyclone“ ist ein Brett vor dem Herrn.
Summa summarum ein fettes Album für alle, die mit den im Review angesprochenen Bands etwas anfangen können.