Okkult Rock/ Metal boomt. Bands wie WATAIN und THE DEVIL'S BLOOD stehen in den Soundchecks der Metalmainstreamjournalie weit vorne oder sind Headliner auf dem RockHard- und Party.San-Festival. Aus Schweden kommen nun GHOST, mit ihrem Debütalbum „Opus Eponymus“. Musikalisch lassen sich GHOST perfekt in eine Reihe mit JEX THOTH oder den schon erwähnten THE DEVIL'S BLOOD stellen – jedoch mit männlichem Sänger. Das heißt von den siebzigern beeinflusster Psychedelic Rock, der einen hohen Popappeal aufweist und mit seinen Melodien begeistern kann.
Mit „Deus Culpa“ steht dem Album ein Orgelintro voraus, welches direkt in das erste richtige Lied „Con Clavi Clon Dio“ übergeht. Ein munterer 70er Rocker, der vor allem durch seinen bemerkenswerten Gesang und die drückende Bassline zu überzeugen weiß. Am Ende des Songs steht ein Gitarrensolo, das auch in einem Black-Metal Song nicht schlecht aufgehoben gewesen wäre. Mit „Ritual“ und „Elizabeth“ folgen nun zwei Songs die bereits auf der „Elizabeth“ EP dieses Jahr veröffentlicht wurden. Beides eher im Midtempo gehaltene Lieder, die in ihren hymnischen Refrains ihre volle Wirkung entfalten. Ein Merkmal dieses Albums sind gerade diese, die meist wie Beschwörungsformeln vom unbekannten Sänger interpretiert werden. Durch das ganze Album ziehen sich fesselnde Gitarrensoli, an denen man sich nicht satt hören kann und die den einzelnen Songs ihren eigenen Charakter geben.
Insgesamt ist „Opus Eponymus“ ein Album geworden, was dem geneigten Hörer das Herz – besser, die Hölle – öffnet. Liebevoll bis ins kleinste Detail orchestriert und mit einem eigenen Charakter und einem speziellen mystischem Charme versehen, rocken sich GHOST durch die neun Songs. Danach möchte man sofort wieder auf die „Play“-Taste drücken und dem Satan noch einmal huldigen – oder einfach nur schöne Musik genießen. Mit GHOST gibt es jedenfalls einen neuen Herausforderer in der Okkult-Rock-Ecke gegen den sich die Holländer von THE DEVIL'S BLOOD in Zukunft warm anziehen müssen (und der, wenn nicht viel schief läuft, in den einschlägigen Zeitschriften ihren Zuspruch finden werden)
Tracklist:
01. Deus Culpa
02. Con Clavi Con Dio
03. Ritual
04. Elizabeth
05. Stand By Him
06. Satan Prayer
07. Death Knell
08. Prime Mover
09. Genesis