Plattenkritik

Glyder - Backroots To Byzantium

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Release Date: 07.10.2011
Datum Review: 09.10.2011

Glyder - Backroots To Byzantium

 

 

2010 begeisterten GLYDER mich schon mit “Yesterday, Today and Tomorrow” und ihrem erdigen Gitarrenrock und auch im Jahre 2011 weiß das Quintett mich abermals zu begeistern. Das liegt unter anderem daran, dass “Backroots To Byzantium” um Längen besser als der Vorgänger ist, das Arrangement der Songs betreffend, aber vor allem auch wegen des Sounds. Empfand ich 2010 die Produktion als zu flach, so hat sich 2011 auf “Backroots To Byzantium” diese in eine wesentlich wuchtigere Nische verlagert, aber ohne dabei zu modern zu klingen, sodass man immer noch das Gefühl hat in einer Zeitmaschine zu sitzen und die “Wilden 70er” noch einmal zu erleben. “Long Gone” ist so ein Song: Er packt dich, zwingt dich in eine viel zu enge Schlaghose und, zack, lässt du nicht nur deine Kopfbehaarung wachsen. Und das, obwohl die Band teilweise über 200 Meilen auseinander lebt. Die Iren haben “Backroots To yzantium” teils über das Internet komponiert, aufgenommen wurde in Dublin, gemischt in Dänemark, gemastert in Deutschland und das Coverartwork stammt wieder aus der Hand Mark Wilkinsons, der schon für MARILLION die Feder schwang. Wie klingt also so ein “Global Player”? Vor allem nach verdammt guten Rock´n´Roll. GLYDER haben sich an ihrem Line Up Wechsel definitiv gesund gestoßen und vor allem der neue Sänger Jackie Robinson, der für viele der Songs mitverantwortlich zeichnet, ist eine wahre Bereicherung für die Band! Hört man sich das beinah poppige “Fade To Dust” und als Kontrast das psychedelische “Don´t Make Their Mistake” oder der mächtige Sleeze Opener mit LED ZEPPLIN Anleihen “Chronicled Deceit”, so kann man zu keinem anderen Schluss kommen als zu dem: GLYDER 2011 klingen besser als jemals zuvor in ihrer Karriere.
Der altbackene (aber nicht aufgewärmte) Sound und das begeisternde Gitarrenspiel müssen sich nicht hinter Genre(über)kollegen wie CHICKENFOOT oder BLACK COUNTRY COMMUNION verstecken. Der beste Song der Iren ist allerdings die Ballade “Motions Of Time”, die tief unter die Haut geht.
Schwächere Momente finde ich persönlich in “Down and Out” oder “End Of The Line”, die mich einfach nicht derart begeistern wie die restlichen Songs. 90% aller Alben haben irgendwann einen Punkt erreicht, an dem meine Aufmerksamkeit abdriftet, weil mir die Überraschung, der große Knall fehlt. Da spielt es keine Rolle, wie berühmt die Band ist. Es gibt da nur wenig Ausnahmen und GLYDER gehören leider (noch) nicht mit dazu.
Ein cooles Album, dass ein jeder traditionelle Rockfan sich nicht entgehen lassen sollte. Generell jedoch: Ein bisschen mehr GLYDER, weniger Vergangenes wäre schön. Man hört zu sehr die (vermutlichen) Einflüsse der Musiker heraus. Das ist nicht schlimm, auch das ist ein übergreifendes Phänomen, aber für die 10 Skull Marke ist das ein Muss!
Aber: Besser als das vorherige Album, das bekam 6 Skulls, heute gibt es für “Backroots To Byzantium”

7 Skulls

Linc

Tracklisting:
1. Chronicled Deceit
2. Long Gone
3. Fade To Dust
4. Even If I Don’t Know Where I’m Gonna Go
5. Don’t Make Their Mistake
6. Down & Out
7. Something She Knows
8. Two Wrongs
9. End Of The Line
10. Motions Of Time

www.glydermusic.com
www.myspace.com/glyder
www.facebook.com/glydermusic

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.