Einst durch die NWOAHM-Welle an Land gespült worden, veröffentlichen New Jerseys GOD FORBID mit Earthsblood ihr fünftes Album. Irgendwo im letzten Drittel auf der Karriereleiter nach oben stecken geblieben gelobte die Band auf der kürzlich erschienenen DVD Beneath the Scars of Glory and Progression, verlorenen Boden mit ihrem neuen Album gut zu machen und zum Angriff über zu gehen. Aber wen will das seit 1996 bestehende und in der gleichen Besetzung musizierende Quintett mit Earthsblood attackieren? Zu behäbig und ohne Risiko geht die Band um Frontmann Byron Davis vor. Gerade Byron, der auf den Alben vorher eine formidable Leistung voll bracht hat und über eine voluminöse Growl- und sehr emotionale Klarstimme verfügt, kommt auf Earthsblood nicht wie gewohnt zur Geltung und klingt etwas verhalten. Insgesamt ist der äußerst melodisch gehaltene Metalcore zu zahm und beißt nur in seltenen Fällen zu (wie auf Walk Alone). Immer noch ist das Songwriting getränkt von Mosh und Breakdowns, allerdings wirkt Earthsblood ein wenig uninspiriert und streckenweise auch langatmig. Die Produktion kann auch keine Akzente setzen, zu breiig und dumpf ist das Studioergebnis ausgefallen. Festgehalten werden muss daher, dass die sympathischen GOD FORBID auch mit einer handvoll Alben nicht in die bell étage des modernen Metals aufsteigen werden.
Tracklist:
1. The Discovery
2. The Rain
3. Empire of the Gun
4. War of Attrition
5. The New Clear
6. Shallow
7. Walk Alone
8. Bat the Angels
9. Earthsblood
10. Gaia (The Vultures)