Plattenkritik

Godsmack - IV

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Release Date: 19.05.2006
Datum Review: 05.06.2006

Godsmack - IV

 

 

Aus Nu-Metal wird Nu-Rock. Eine Band hat ja oberflächlich betrachtet nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie bleibt ihrem einmal gefundenen Stil treu, oder sie entwickelt sich weiter. In beiden Fällen bleibt gutes Songwriting natürlich das oberste Qualitätsmerkmal. Eigentlich ist damit schon alles gesagt über das neue GODSMACK-Album, aber ganz so einfach will ich es mir auch nicht machen. Produziert hat mal wieder Mastermind Sully Erna, diesmal mit Unterstützung von Andy Johns, der schon an legendären Aufnahmen von LED ZEPPELIN und den ROLLING STONES beteiligt war.

Das geilste Riff des Albums, kombiniert mit einem Refrain der an alte Heldentaten erinnert, hat der im Midtempo gehaltene Opener "Livin In Sin" zu bieten. Nachdem Sully Erna den Text über Ehrlichkeit und Reinigung seines Innersten fertig geschrieben hatte, war er laut Presseinfo so überwältigt, das er seiner Freundin spontan seine Untreue beichten musste (sic!). Danach kommt dann die erste Single "Speak", die es auch noch mit Fast-Klassikern wie "Straight Out Of Line" oder "I Stand Alone" aufnehmen kann. "Shine Down" ist der erste Ausflug nach Seattle in die Proberäume der STONE TEMPLE PILOTS und ALICE IN CHAINS zu "Facelift"-Zeiten. Die obligatorische Ballade heißt "Hollow" und wird mit Mandoline und Streichern untermalt. In der zweiten Hälfte von "IV" wird dann leider ziemlich beliebiges Füllmaterial verwendet, bevor zum Abschluss mit "One Rainy Day" nochmal A.I.C. gehuldigt wird, diesmal während der "Dirt"-Phase.

Das geile an den ersten beiden GODSMACK-Alben war, das die Songs einem beim ersten Hören an den Eiern gepackt, kräftig durchgeschüttelt und mit dem Gefühl zurückgelassen haben, das Metal auch noch im neuen Jahrtausend funktioniert. Dieses Gefühl tritt bei „IV“ leider nicht mehr so häufig auf. Anders als bei DISTURBED, die sich nicht wirklich weiterentwickelt haben, mit "Ten Thousand Fists" aber letztes Jahr einen ziemlichen Burner veröffentlicht haben.

Tracklist:
01 Livin' In Sin
02 Speak
03 The Enemy
04 Shine Down
05 Hollow
06 No Rest For The Wicked
07 Bleeding Me
08 Voodoo Too
09 Temptation
10 Mama
11 One Rainy Day

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Floris

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