Plattenkritik

Gold - Interbellum

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Release Date: 07.12.2012
Datum Review: 26.12.2012

Gold - Interbellum

 

 

Wirft man die Stichworte „Niederlande“, „Retro-Rock“, „Frauengesang“ in den Raum, wird der interessierte Metalhead wohl mit „The Devil's Blood“ antworten. Doch seit 2011 gibt es mit GOLD eine weitere Band, auf die all diese Attribute zutreffen. Der Kopf der Gruppe hat aber trotzdem etwas mit The Devil's Blood zu tun, handelt es sich dabei um deren ausgestiegenen Gitarristen Thomas Sciarone. Mit „Interbellum“ steht nun das erste Album in den Läden.

Bei GOLD geht es aber im Gegensatz zu ihren Landsleuten wenig düster zu. Sie frönen zwar auch dem Rock der 70er, haben aber eine wesentlich gradlinigere Herangehensweise an die Songs. Alle haben sie normale „Pop-Länge“, alle geizen sie nicht mit zuckersüßen Melodien. Mit Milena Eva besitzen GOLD jedoch eine Sängerin, die oft nicht so ganz ins Bild passen mag, denn an einigen Stellen sind ihre Gesangslinien sehr unkonventionell („Gone Under“), brechen gar die aufkommende Atmosphäre. Den einen wird es gefallen, weil es die Band aus dem Sumpf der Belanglosigkeit zieht, andere werden sich kopfschüttelnd abwenden.
Die Zugänglichkeit wird durch den Gesang zwar eingeschränkt, Songs wie „One Of Us“, „Love, The Magician“ oder „Medicine Man“ haben aber ihre Qualitäten und setzen sich früher oder später im Gehörgang fest. Ihr bestes Stück haben die Niederländer mit dem sich immer weiter steigernden Psychedelic-Trip „Ruby“ ans Ende des Albums gestellt – Großartige Nummer!

Insgesamt ist GOLD mit "Interbellum" ein gutes Debütalbum zu attestieren. Mit einer natürlichen, organischen Produktion versehen, unterstreicht das Werk die Leidenschaft der Musiker für ehrliche Rockmusik. Die großen Jubelstürme wird es wohl nicht auslösen, eine kleine Schar von Zuhörer wird es aber sicherlich finden.

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.