Dass guter Hardcore nicht nur aus den Staaten kommt, haben GRANKAPO schon mit ihrem Debutalbum „Confessions“ bewiesen. Ob sie das auch auf ihrer neuen Scheibe schaffen wäre noch zu beweisen, aber „The Truth“ beginnt auf jeden Fall viel versprechend. Das Intro hätten sie sich zwar auch sparen können – wie so oft ist es mehr Lückenfüller als Ouvertüre – aber mit dem Song „Private Hell“ legen die Jungs richtig gut los. Sofort kommen einem Namen wie MADBALL, TERROR oder auch die neueren Sachen von BORN FROM PAIN in den Sinn. Standhafter Hardcore mit einigen amüsanten Liedanfängen („Feel My Hate“ oder „Fuck You“) und textlich typischen Themen wie Gerechtigkeit, persönliche Probleme und der obligatorischen “eat-it-or-beat-it“-Attitüde.
Die Mitte der Wahrheit nimmt der Song „Fuck You“ ein, der als 21-sekündiges Klischee-Feuerwerk mit 4 Akkorden und geradezu wahnwitziger textlicher Tiefe, die zweite Hälfte der Scheibe einläutet. Wirklich aufregender wird die aber gar nicht, denn inhaltlich bleibt es bei den oben genannten Themen, musikalisch natürlich auch. Trotzdem kann man Songs wie „Sinner Of The World“ oder „Say My Name“ eine böse Mischung aus Aggression und Schweiß nicht absprechen.
Leider hat man aber auch schon oft die gleichen Sounds, ähnliche Vocals, abgenutzte Breakdowns und Moshparts gehört, weswegen die Platte für den geübten Hardcore-Recken wohl keine wirkliche Herausforderung sein wird. Bitte nicht falsch verstehen: Fast alle Songs sind gut anzuhören – die Fans werden wahrscheinlich schon die 2-Steps üben – aber es ist eben auch kaum Weiterentwicklung zu spüren. Aber muss man sich überhaupt weiterentwickeln?
Tracklist:
01. Intro
02. Private Hell
03. Feel My Hate
04. We Want Justice
05. Life Of Survival
06. Fuck You
07. Left For Dead
08. Sinner Of The World
09. Take Back The Power
10. Say My Name
11. We'll Never Die
12. Outro