Grundsätzlich klingt „Olympus Mons“ genau so, wie das Foto im CD-Cover aussieht: Eine dunkle, kleine Bühne in einem dreckigen Kellerloch , irgendwo im Pott oder vielleicht auf St. Pauli. Kitschtapete und spärliche Rock & Roll-Backline, ein Banner mit Horrorschriftzug: GUITARSHOP ASSHOLE. Klar gewöhnungsbedürftiger Bandname, aber wer kennt es nicht – das Arschloch aus dem Gitarrenladen (die Band ist allerdings nach dem Obilivians-Song benannt...)!
Zu Hören gibt es also – richtig - soliden Arschtrittrock, mit dreckigen, teils zittrigen Altherrenchören (im positiven Sinne...) und gut Saft in der Hinterhand. Das ganze 12 mal ohne wenn und 12 mal ohne aber. Dem zweiten Release der 4 Recklinghausener lässt sich nett lauschen, aber klingt schnell „zu deutsch“ und glatt. Weder musikalisch noch textlich werden hier neue Patente angemeldet, dennoch bleibt ein ehrlicher und aufrichtiger Eindruck nach dem ersten Durchhören zurück. Outtakes aus dem dreckigen Dutzend Songs wie „I´m Falling On My Back...It´s Hurting“ oder „I Wanna See You Dance Right Now“ haben durchaus ohrwurmlastige Refrains, schleppen sich aber nicht mit dem notwendigen Biss durch eben jene Kellerclubs, die nach GUITARSHOP ASSHOLE von Bands wie Peter Pan Speedrock oder Steakknife beschallt wurden. Wo Danko Jones oder die Hellacopters die Klampfe tief und die Eier dick hängen haben, geht es bei „Olympus Mons“ eher dünn und diätenreich zu. Der verdammte Typ aus dem Gitarrenshop steht also am Fuße des Berges, hat den Olymp aber noch lange nicht erklommen. Der Wanderrucksack mit Bier und Kippe als Wegzehrung allerdings scheint gepackt und geschultert...
Tracklist:
1.Red Carpet Anorexia
2.I´m Falling On My Back...It´s Hurting
3.Pink Champagne
4.Set On Fire
5.Aim For The Stars
6.I Wanna See You Dance Right Now
7.One Beer Short Of A Six Pack
8.Alien
9.Dream On
10.I Don´t Know
11.Rock´n Roll Asshole
12.Your Sacred Heart