Plattenkritik

Gwar - Blood Bath And Beyond (DVD)

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 21.07.2006
Datum Review: 11.07.2006

Gwar - Blood Bath And Beyond (DVD)

 

 

Heilige Mutter X…also diese DVD hat es echt in sich und nach knapp 50 Minuten, musste ich die erste Pause einlegen. Dieses Gemetzel kann man sich einfach nur portioniert ansehen und viele Dinge überraschten mich dann doch, denn ich hatte es mir mit Abstand harmloser vorgestellt.

Über 1 1/2 Stunden kann man GWAR beim ihrem Werdegang, der vor 20 Jahren begann zuschauen. Alte, noch nie gezeigte, Aufnahmen aus den Achtzigern, kleine Filmbeiträge, die ersten Kostümierungen, nie gehörte Demo-Songs und was weiß ich nicht noch alles. Aber diese Masse an bisher gekannten und vielen nicht gekannten Dingen, treten beinahe in den Hintergrund auf Grund dessen, was man bei ihnen auf der Bühne sehen darf. Ist das noch ein Auftritt oder ein intergalaktisches Carnage-Backyardwrestling? Köpfe rollen, Ärsche werden mit Schwertern penetriert, Gesichter abgebissen, in Kreissägen gesprungen, Brüste abgeschnitten, aus denen Gedärme und Milch spritzt, die berühmte Geburt des Kindes Urungus darf natürlich nicht fehlen, auch nicht die nonverbale Traktion seinerseits und der anschließende Oralverkehr mit seinem Baby, an dessen Ende er der Puppe, ein Stück Fleisch aus dem Unterleib reißt. Da latschen Riesensaurier und Vaginas und Toiletten über die Bühne und fressen irgendwelche Artisten. Lebensmittelfarbe spritzt in allen Farben durch die Gegend und man fragt sich, wie teuer und aufwendig das ganze gewesen sein muss. Sehr beeindruckend das Ganze und man wundert sich über diese dekadentische Abartigkeit und fühlt sich einen schlechten Splatter-B-Movie-Klassiker aus den Achtzigern zurückgesetzt.

Nachteil: Es nervt irgendwann und man findet, mehr oder weniger, nebenbei heraus, dass GWAR gar nicht DIE minimalistischen Musiker schlechthin sind, sondern sie nicht nur im klassischen Rock´n´Roll oder Metal anzusiedeln sind, sondern auch einige Oldschool-Hc-Kracher dabei hatten und mich einmal sogar an die Pistols erinnerten. Natürlich ist der Gesang grütze, obwohl das Ansichtssache sein mag. Außerdem erfährt man nicht viel Detailreiches von den beiden Hosts „ODERUS UNRUNGUS“ (Sänger) und GWAR´s Manager „SLEAZY P. MARTINI“ (der sieht aus, wie Elvis), sondern kriegt eher die ganze Zeit blöde Sprüche an den Kopf geknallt. Diese DVD zielt also nur darauf ab, mit dem ganzen Gematsche den Zuschauer zu nerven und abzustoßen und das dürfte wohl auch größtenteils auch hinhauen. Das kann man nun negativ sehen oder positiv, wenn man genau das an GWAR mag. Diese DVD wurde keiner FSK Prüfung unterzogen und die wären eh überfordert gewesen und das Motto: „(…) this will have even the most pimply GWAR fan saying „huh?““ ist Bestandteil dieser DVD geworden und das ist denke ich das, was GWAR so besonders macht.

Preis-Leistungsverhältnis ist auf Grund der Masse gegeben und wenn man kann sie sich auch ansehen, wenn man GWAR nicht mag, aber Bock auf Shocking hat. Diese DVD zu bewerten ist nicht ganz leicht, da man sie aus vielen Gesichtspunkten betrachten kann. Ich gebe 8 Skulls bei dem Versuch Objektiv zu bleiben und lege Fans diese DVD ans Herz, auch wenn es nicht für jeden etwas ist!

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.