Roh, stumpf und irgendwie asozial – drei Wörter, die eine Platte nicht treffender beschreiben können. Und dennoch ist „Sort Sind“ von HALSHUG das vielleichte beste und dreckigste Stück D-Beat beeinflussten Crustpunks, was seit langem aus Skandinavien gekommen ist.
Drei Junge Herren posieren in Trainingsjacken gekleidet vor einem alten BMW und schiessen relativ unbeeindruckt drein blickend eine Leuchtfackel ab. Was wie eine bildliche Parodie auf die niederländische Vorschulkomik „New Kids“ aussieht, ziert das Cover der neuen, zweiten HALSHUG Platte. Somit ist die Medaille für das wahrscheinlich stumpfste Albumcover des Jahres schon mal in der Tasche.
Musikalisch sieht es das Ganze aber anders aus. Fast nahtlos knüpft das Trio aus Dänemark an die Qualität des im Vorjahr erschienen Blodets Bånd an. Doch in Punkto Durchschlagskraft und Räudigkeit legen HALSHUG noch eine Schippe drauf. Befreit von allen unnötigen Spielereien kloppen die drei Dänen so simpel wie nur möglich ihren rotzigen Hardcore-, Punkbastard Richtung Gosse. Dabei brauchen sie meist nicht mehr als zwei, drei runter gerozte Riffs, in dänische gegröhlte Hassparolen und die treibende Kraft des D-Beats. Und das reicht vollkommen. Neun Songs in dreiundzwanzig Minuten, die so viel Sympathie Versprühen, dass man im Anschluss noch Stunden braucht, bis man die Mundwinkel wieder nach oben bekommt.
Alles in allem eine Platte, die keine Herzen erwärmen möchte, sondern Stunk sucht. Und das gewaltig. Danke HALSHUG.