Plattenkritik

HIGHER POWER - 27 Miles Underwater

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 24.01.2020
Datum Review: 02.02.2020
Format: CD Vinyl

Tracklist

 

1. Seamless
2. Shedding Skin
3. Lost in Static
4. Rewire (101)
5. Low Season
6. Passenger
7. King Of My Domain
8. In The Meantime
9. Staring At The Sun
10. Self-Rendered:Lost
11. Drag The Line

HIGHER POWER - 27 Miles Underwater

 

 

HIGHER POWER aus Leeds sind für mich schon seit einigen Jahren eine willkommene Abwechslung im bisweilen etwas eintönigen Hardcore Zirkus. Live war es schwer bis unmöglich an den Jungs vorbei zu kommen, es gibt wohl keine andere europäische Hardcore Band, welche solch ein jährliches Tour Pensum abspult wie HIGHER POWER und das nicht nur in Europa, sondern als eine der wenigen auch in den USA.

 

Nach „Soul Structure“ 2017 ist nun der zweite Longplayer „27 Miles Underwater“ erschienen, der erste Release der Band nach ihrem Wechsel zu Roadrunner Records. Waren HIGHER POWER in ihren Anfangstagen noch eine Hardcoreband, welche durch ihre starke rockige und groovige Art aus der Masser heraus stach, verbindet die Band auf „27 Miles Underwater“ zumindest musikalisch nicht mehr sehr viel mit dem Hardcore Genre, man ist endgültig im Crossover angekommen, einem Sektor, der heute nur noch sehr dünn besiedelt ist, zumindest, wenn man an den Crossover Mitte der 90er Jahre denkt. An sich erst einmal nur eine Feststellung, welche keinerlei Wertung beinhaltet, aber in meinem Fall dann doch voll ins Schwarze trifft, da die Band es zumindest bei mir geschafft hat mit ihrem Mix meinen musikalischen Nerv zu treffen. Der Opener „Seamless“ überzeugt mit einer Strophe, welche mit einem straffen groovigen und kraftvollen Riff nach vorne drückt, um zum Chorus relativ abprupt, aber irgendwie doch passend ins melodische von Instrumenten und Gesang gleichermaßen zu wechseln. „Shedding Skin“ im Anschluß ist auch eine Alternativ Nummer, wie sie im Buche steht, ein donnerender Bass, Gitarren Obertöne und ein schöner Kontrast zwischen ruhigen Phasen und kraftvollen Gitarrenriffs. Sänger Jimmy liefert auch wirklich ab, hier wird dann doch sehr oft mit sehr viel Gefühl und Melodie richtig gesungen und HIGHER POWER schaffen es diesen Spagat im Songwriting ohne jegliche wahrnehmbare. Bands wie GLASSJAW oder DEFTONES könnte man ggfs. als Referenz nennen.

 

Ein wirklich starkes Album, vielleicht ähneln die Lieder untereinander sich etwas, aber das wäre wirklich mein einziger Kritikpunkt, die Platte läuft seit Tagen bei mir hoch und runter und das nicht nur weil ich hier einige Zeilen zu Papier bringen will, nein „27 Miles Underwater“ ist einfach richtig gut.

 

 

 

Autor

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Felix M.

Autoren Bio

ruhiger, bodenständiger Zeitgenosse