Angry Soul also. Jaja. Dennis Schneider nennt das so, was er da aus Münster in die Welt orgelt. Überhaupt: Hammond Orgel. Ein total unterbewertetes Instrument, wenn es um Tanzbarkeit von Songs geht. Und welch ein Bruch. Hammondorgel hätten MUFF POTTER mit Sicherheit mit der Kneifzange nicht angepackt. Da spielte und sang Dennis nämlich früher mal, bevor er sich nach deren Auflösung hauptsächlich als Produzent, Songschreiber und Labelbetreiber beschäftigte. HOTEL SCHNEIDER ist nun also Angry Soul. Man hört sich da so rein, hört locker angeschlagene Gitarren, säuselnde Orgel, gleitenden Backroundgesang. Durchaus zum Hüftschwung animierend. Ein bisschen Anleihen von TELE. Indiepop würde als Schublade wohl auch gut passen. Dazu düstere Texte. Erwachsen, abgeklärt, teilweise resigniert. Frei nach dem Motto "War das schon alles?". Irgendwie so. Diesen Gegensatz von euphorischer Musik und dunklen Texten hatten FRISKA VILJOR vor ein paar Jahren auch schon. Macht auch Spaß. So richtig neu klingen HOTEL SCHNEIDER mit ihrem Angry Soul also nicht. Aber das muss ja auch nicht schlecht sein. Das könnte funktionieren um durch Herbst und Winter zu kommen und ab Frühling wieder dazu zu tanzen.