Da hab ich dem Coverartwork jetzt gedacht, die Herren aus Flensburg wären eine religiös-verirrte Warmduscher Kapelle, denn ihr Booklet ist geschmückt mit irgendwelchen indischen Bramahnen, die in Yoga-Verrenkungen halbnackt mit Blumenkranz in die Kamera lächeln. Aber nachdem ich die CD eingelegt hatte, war ich überrascht und verunsichert, ob ich das doch andere Ergebnis besser finden sollte oder eher den ersten Gedanken vorgezogen hätte.
HALLO KWITTEN machen Schweinerock und geben zwar große Namen als Vorbilder an und man merkt auch die Tendenz in jene Richtungen, nur sind sie noch weit davon entfernt ihr Ziel erreicht zu haben, sollte ihr Ziel denn sein eine Kopie einer Kopie zu sein. Die Friedensgurus Kwixi, Gerri und Piet rumpeln sich durch 14 Songs ohne dabei wirklich ein einziges Mal anders zu klingen: Wie eine besoffene Schützenfestband, die aus Punkern besteht. Für meinen Geschmack etwas zu einfach und der Gesang ist zu kotzen, besonders bei „Moby Dick“! Der Sound ist qualitativ so hochwertig wie ein Demo, das mittels eines Fisher Price Kassettenrekorders im Proberaum aufgenommen wurde. Es gibt wahrlich noch Schlimmeres, aber auch viel, viel Besseres.
Die KWITTEN haben ihr Album in drei Tagen eingeknüppelt und die Plattenfirma denkt sich: Saugeil! Authentisch! Da man ja auf sogenannten „Studioschnickschnack“ verzichtet. Diese Einstellung ist ja prinzipiell nicht schlecht, aber wenn das Ergebnis dann wie rohe Kartoffeln schmeckt, nee, da bin ich dann nicht so für. Ich kann nicht einen einzigen Song aus diesem monotonen Brei benennen, der mich in irgendeiner Form begeistert hat…doch! „I Don´t Care“ von den Ramones auf Plattdeutsch und das Outro von „Ach Tom“.
Tracklist
1. Dr. Sadri (Nussdoktor)
2. Hate To Wait
3. Wasted
4. Snake
5. Ammo
6. New Band
7. Fuck Me Dead
8. Egol
9. Sit Back Relax
10. Chrongens Piss
11. Born To Suck
12. Eva
13. Moby Dick
14. Ach Tom (inkl. Hidden Track)