Das texanische San Antonio kannte ich bisher zugegeben nur wegen der ansässigen Spurs und weil Summer Glau von dort stammt. Dass es dort wirklich brauchbaren Hardcore gibt, wusste ich nicht. Daher ist es praktisch, die fünf Mitglieder von HARDSIDE auf das musikalische Radar getreten zu bekommen. Getreten, weil sich hier nichts anschleicht.
Mit 27:33m Spielzeit bekommt man ein kurzweiliges Album, aber man muss ja keine Stunden füllen um Aussagen zu treffen. Das erste Merkmal, welches mir entgegen schlägt, ist definitiv der Basssound. Dieser macht die, ohnehin gut groovenden, Songs wirklich mal fett klingend.
Rifftechnisch bewegen sich Zane Pugh und seine Mittäter nahe an späteren PANTERA-Breaks und BIOHAZARD. Die kurzen Songs bewegen sich im mittleren Tempo und beeindrucken mich eigentlich ganz schön. Man muss schon sehr auf das Wesentliche konzentriert sein, um so kompakte und schlüssige Songs zu schreiben. Die ganze Scheibe klingt eigentlich wie eine kurze Bilderanleitung zum Zerstören von Mobiliar. Sollte also demnächst jemand umziehen, nehmt das Album mit und schaut mal, ob es wirkt.
Wirklich so gar nicht in meine Ohren passen möchte der rapartige und Cleangesang in einigen Passagen. Der ist einfach nicht auf einer Stufe mit anderen Acts, die solche Elemente nutzen. Eigentlich noch nicht einmal auf der Treppe. Er steht noch unten und zählt die Stufen.
Absolutes Hochlicht beim Durchgehen des Albums ist der Song „Caged“. Hier passt alles und man wird auch wirklich mitgerissen. Was sich außen vor bewegt ist „Unloved“. Allerdings ist „The Madness“ eine durchaus eigenständige Produktion und vor allem etwas Abwechslung zum sonstigen Stoff dieser Musikregion. Wenn HARDSIDE noch etwas an Konsistenz gewinnen, könnten sie richtig einschlagen.
Eine kurze Scheibe zum Zeit vertreiben und als absolutes Statement, dass hier mit späteren Outputs etwas großes anrollen könnte.