Nachdem Beatdown Hardwear Anfang des Monats mit „Hard To The Core“ der RYKER'S das deutsche Hardcore Flagschiff schlechthin wieder zum Leben erweckt haben, kommt der nächste Release mit „The Evil Within“ von HARM/SHELTER, einer noch relativ unbekannten Band aus Giessen. Es macht das Label auf alles Fälle absolut sympathisch, dass neben Schwergewichten wie RYKER'S oder NASTY auch Newcomern eine Chance und der entsprechende Support gegeben wird.
Nach einem kurzen, groovigen und eher gemächlichen Intro, geht es mit „Sign Of The Goat“ so richtig los. Klingt nach New York Mitte der 90er, ein wenig DOG EAT DOG gepaart mit BIOHAZARD, auch im Bezug auf den Gesang, mit leichten Hip Hop oder Rap Einflüssen. Der Bass bollert ganz schön dominant und kräftig, passt aber gut und gibt dem Gesamtsound noch mehr Durchschlagskraft. Es ist dieser spezielle Sound, der mich wirklich das ein oder andere Mal um 20 Jahre zurück versetzt, der HARM/SHELTER sympathisch und dann auch schon wieder originell macht. Hier wird nicht auf Teufel komm raus der nächste möglichst nackenbrechende Breakdown gesucht oder sich die Seele aus dem Leib gekotzt, eigentlich dann fast schon eher Sprechgesang, aber auch hier muss man sagen, das passt einfach. „Sleepless“ und „Hungry Eyes“ haben beide einen guten Old School Stil mit der richtigen Prise Groove und Mosh, der richtige Soundtrack für jede Menge Bewegung vor der Bühne. Bei „Haunted“ kommen noch melodische Metal Riffs durch, welche zwar nur eine untergeordnete Rolle am Ende des Songs einnehmen, aber mit gelöster Handbremse dem Song nochmal einen deutlichen Schub nach vorne verpassen. Vom Sound her kommt „Haunted“ dem aktuell so angesagten Beatdown Stil noch am nächsten, auch hier gibt die Band eine gute Figur ab.
Irgendwo zwischen JUDGE und EXPIRE gelingt HARM/SHELTER mit „The Evil Within“ eine wirklich kurzweilige (und nein das liegt nicht in erster Linie an den 12 Minuten Spielzeit) und frische EP, welche die Band fest in der deutschen Hardcore Szene verankert und man kann auf alles kommende gespannt sein. Eine gehörige Portion NYHC im Jahre 2014, sollte man auschecken.
Tracklist:
1. Intro
2. Sign Of The Goat
3. Sleepless
4. Hungry Eyes
5. Haunted