“Totgesagte leben länger.“ Dieses Sprichwort trifft im Falle von HATEBREED nicht so ganz zu. Denn egal was die Kritiker und Abgewandten mittlerweile über die Amis sagen, die Maschine läuft unaufhaltsam und konsequent weiter. Und im Falle vom neuen Langspieler "The Divinity Of Purpose", klingt das Ganze sogar recht gut.
“Wer nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden.“ HATEBREED gehören irgendwie zu den Bands, von denen man nichts mehr erwartet. Seit dem Durchbruch namens "Perseverance" irgendwo im großspurigen Mainstream HC verwachsen, trieben die letzten Alben eher die Windmühlen des anspruchslosen Festivalpublikums zu Höchstleistungen an. Gründe dafür gab es einige. Nennenswert waren mit Sicherheit die hörbare Stagnation im Songwriting und die Zwangsehe mit Produzenten Chris "Zeuss" Harris, der seit „The Rise Of Brutality“ die Regler bedient.
Nun also "The Divinity Of Purpose". Das Album, welches wieder einen Label-, aber leider keinen Produzentenwechsel mit sich bringt. Was soviel bedeutet, dass der Fünfer genauso klingt, wie auch auf den Alben davor. Der einzige Unterschied ist, dass HATEBREED es dennoch geschafft haben, ein Album einzuspielen, welches einige wirklich gute Songs birgt. Man könnte sogar soweit gehen, dass es mit das Beste ist, was die Herren seit langem auf Band gebannt haben.
Sicherlich klingt alles wieder nach dem typischen HATEBREEDsound, der seine metallischen Gitarren ins HC-Korsett schnürt und dieses moshig, energisch an die Frau/ den Mann bringt. Und natürlich klingt auch J. Jasta immer noch wie ein Parolen kloppender Pitbull, der mal alleine, mal in der Gruppe, die typischen Phrasen aus sich raus kloppt. Aber irgendwie wirkt das Ganze wieder kompakter und abwechslungsreicher.
"The Divinity Of Purpose" beinhaltet einfach Songs, die geradeaus aggressiv, aber auch melodisch und an manchen Stellen sogar recht hymnisch aus den Boxen preschen und zu unterhalten wissen und von einem Jasta angeführt werden, der wohl auch dank Nebenprojekte, sich stimmlich wesentlich vielfältiger präsentiert. Klar hat man es immer noch mit einem HATEBREEDalbum zu tun, bei dem hier und da noch der Rost und Verschleiß durchschimmert, aber an sich doch recht aufpoliert wirkt.
Wahrscheinlich wird "The Divinity Of Purpose" weder die Parka und Wollmützen tragenden Hippies, die gerade so im Trend aber dennoch total uniformiert und austauschbar sind, noch die Veteranen, für die es ja nur ein wahres HATEBREEDalbum gibt, in irgendeiner Art überzeugen.
Aber wie gesagt, die Maschine läuft dennoch konsequent weiter und dieses mal sogar überraschend unterhaltsam.
Trackliste:
1. Put It To The Torch
2. Honor Never Dies
3. Own Your World
4. The Language
5. Before The Fight Ends You
6. Indivisible
7. Dead Man Breathing
8. The Divinity Of Purpose
9. Nothing Scars Me
10. Bitter Truth
11. Time To Murder It