Eigentlich ist im Bereich des melodischen Hardcore’s bereits bis 2006 alles gesagt worden. Spätestens aber, nachdem THE CARRIER 2007 ein Jahr nach ihrer „7“ das Album-Debüt „One Year Later“ veröffentlichten, fällt es zumindest mir schwer, andere so nah an (recommended if you like: IN REMEMBRANCE, MODERN LIFE IS WAR, THE HOPE CONSPIRACY, LIFE LONG TRAGEDY, SHAI HULUD) mich heranzulassen. Mit „Only Memories“ zeigten HEART IN HAND 2011, dass es auch ernst zu nehmende europäische Vertreter des platt getretenen Genres gibt und es liegt damit an „Almost There“, den Status zu behaupten.
Und die Engländer machen auch alles richtig, aber die Ecken und Kanten, die diesem Stil normalerweise zu Tiefgang verhelfen (Stichwort: „By The Sea“ von MODERN LIFE IS WAR), fehlen. Sie versuchen, durch instrumentale Füllstücke immer wieder das Geschehen in ruhiges Fahrwasser zu Treiben, so dass nach typischen aggressiveren Momenten immer wieder Zeit zum Verschnaufen bleibt. Aber trotz diverser Gastsänger und einem guten, ausdrucksstarkem Frontmann bleibt das Wort „typisch“ im Hirn haften. Mal unabhängig davon, dass hier „typisch“ und „glattgebügelt“ resümiert werden muss, kommt noch ein drittes Negativkriterium hinzu. Oftmals wirken die Songs eine Nuance zu weinerlich. Ansonsten kann den Jungs nicht viel vorgeworfen werden, was allerdings in beide Richtungen gilt. Letztlich ist „Almost There“ ein Album, bei dem beim Durchhören nichts dauerhaft Haften bleibt.
Tracklist:
01. Proposal
02. Almost There
03. Home/Sick
04. Vows
05. Sleeping Alone
06. Cuts And Bruises (feat. James Leatherbarrow of Death Of An Artist)
07. Maybe (feat. Mikey Chapman/Sam Douglas of Mallory Knox)
08. Old Tattoos
09. Life Goes On
10. Broken Lights (feat. Dani Winter Bates of Bury Tomorrow)
11. Our Atlantic
12. Direction
13. Latter