Da hatte ich doch glatt das Gefühl, dass sich die Post-Hardcore, Post-Emo und Post-Was-auch-immer Rocker von HELL IS FOR HEROES sich mir offenbart hätten. Aber dann war das leider doch wieder nichts.
Das selbstbetitelte dritte Album der Londoner fängt nämlich mit einem ruhigen Instrumental an, in dem aggressive Gitarrenwände nur die Ausnahme zu bilden scheinen und der klagende Gesang sowieso nur die Grundstimmung akzentuiert. To Die For ist in seiner Langsamkeit apokalyptisch und episch, und doch persönlich genug, um nicht peinlich zu sein. Arcades ein für HELL IS FOR HEROES fast untypisches Stück, hochgepitschter Gesang fehlt fast komplett, klingt stattdessen rauchig, gefühlvoll kaputt und Youve Got Hopes kann mit seinem sich langsam aufbauenden Gitarrengeflecht schon direkt als schön bezeichnet werden. Sowieso, denkt man sich, gut, dass eine Band, die sonst eher auf dieser (jetzt kommt der vage definierte Begriff) Emo Schiene fahren, dann doch was eher atypisches machen und Emotionen, statt Emo, machen.
Aber dann die Enttäuschung. Ab My Protector gibt es dann wieder sehr, sehr altbekannten Emo-Rock mit dick aufgedrehten Stadion-Gitarren, Songs von kaputten Beziehungen, vom Verlassenwerden und anderen Standard-Themen, die so gar nichts mit der REFUSED mäßigen politischen Botschaft des Vorgängers Transmit Disrupt zu tun haben.
Insgesamt ein zwiespältiger Eindruck. Einerseits mal erstaunlich dichte Momente, dann wieder typisches Gejaule über Liebe, Leben, Einsamkeit und den ganzen Rest.
1.To Die For
2. Stranger In You
3.Arcades
4.Between Us
5.Youve Got Hopes
6.My Protector
7.----
8.Hands Up!
9.Into The Blood
10.Only The Rediculous Will Survive
11.Once And For All