Lieber heute als morgen und lieber Vollgas statt "vielleicht": HELL & BACK sind der Meinung, dass es fuer ein einziges Leben viel zu viel zu entdecken gibt. Trotzdem bekommen die knackingen Punkrocksongs auf "Heartattack" im Schnitt ganze drei Minuten Spielzeit spendiert.
Drei Minuten sind vielleicht kein bedeutender Zeitraum, drei Jahre hingegen und zwei EP's lang konnte die sueddeutsche Band reifen, um mit ihrem Debuet tief in der Kerbe von LIFETIME, fruehem FAT WRECK-Output oder noch frueheren MILLENCOLIN herumzubohren. Mit "Dormer" gehen HELL & BACK einen angenehm direkten und unkomplizierten Weg: Kratzige, positive Vocals neben melodischen Licks und trockenem, punktiertem Schlagzeug - selten betten die Stuttgarter/Ludwigsburger zuviel Spielerei oder Geprahle auf ihren Songgeruesten. "Leave Behind" kingt so nach frisch gewachstem Surfbrett statt grauer Mensa, das nachfolgende "Late Bloom" haette es ohne diese gewissen baertigen Zimmermaenner aus Gainesville sicher nie gegeben.
Die angenehm organische Produktion verzeiht mit breitem Grinsen, sollte ein Akkord mal mehr aus dem Herzen statt aus den akkurat agierenden Griffeln daherkommen. Ebenso fuegt sich der erfrischende Gesang in Songs wie der Skatepunk-Hymne "Negative Adjectives", auch wenn der sueddeutsche Dialekt mal unter der kalifornischen Praegung hervorlugt. "Golden Key Asylum" oder das brodelnde "Everlasting" erfreuen auch nach dem dritten Durchgang noch mit verdienten Blicken nach New Jersey, Chicago - und wie die City-Dropping-Angebote nicht aktuell alle heissen. HELL & BACK - wie bereits erkannt - handeln lieber, statt sich mit laestigen Kopiergedanken oder Seifenopern-Produktion abzugeben. "Heartattack" und seinen elf Songs zwischen Alltagszweifeln, Lebensbejahung und Fruehjahrsputz steht das ausgezeichnet.
Trackliste:
01. Dormer
02. The Pre-Assembled Life
03. Leave Behind
04. Late Bloom
05. Golden Key Asylum
06. Negative Adjectives
07. Everlasting
08. Couch Semetary
09. Above All
10. Furioso
11. Reverse Psychology